5 einfache ayurvedische Ernährungstipps

„Was soll ich nur essen?!“

Bei all den Tipps von Ernährungsratgebern und sozialen Medien kann man da schon mal verzweifeln. Ständig gibt es einen neuen Diät-Trend und DIE Erkenntnis, mit welcher Ernährung man gesund und fit bleibt.

Die schlechte Nachricht: Ayurveda gibt dir nicht genau vor, was du essen sollst. Ayurveda lädt dich dazu ein, dich selbst und deinen Körper besser kennenzulernen und dann gemäß deiner ganz individuellen Konstitution zu essen.

Leider glauben viele, ayurvedische Ernährung sei total kompliziert und würde erfordern, ausgefallene Zutaten zu kaufen und aufwändige Mahlzeiten zu kochen. In den meisten Fällen versuchen sie es dann gar nicht erst – und das ist wirklich schade! Denn – und das ist die gute Nachricht – ayurvedische Ernährungsrichtlinien sind ganz simpel und können dich dabei unterstützen, dich insgesamt wohler und gesünder zu fühlen.

Hier kommen fünf ganz einfache ayurvedische Ernährungstipps, die du jederzeit ausprobieren kannst – auch wenn du kein Ass in der Küche bist und wenig Zeit hast.

Lerne, auf deinen Körper zu hören

An diesem Tipp merkt man schon, wie undogmatisch die ayurvedischen Richtlinien sind. Im Ayurveda geht man davon aus, dass es keine Einheitslösung für alle Menschen gibt und dass etwas, was Person A guttut, nicht zwangsläufig auch für Person B gut sein muss.

Die Herausforderung: heutzutage haben wir leider oft verlernt, auf unseren Körper und seine Bedürfnisse zu hören. Normalerweise verrät er dir, wonach er verlangt und was ihm guttut – du musst nur zuhören!

Diese Fähigkeit nennt man auch somatische Intelligenz. Um sie zu kultivieren, ist Achtsamkeit gefragt: Wann hast du wirklich Hunger? Worauf hast du wirklich Appetit? Wie fühlst du dich nach einer Mahlzeit? Klick hier, um mehr über somatische Intelligenz und wie du sie ausbauen kannst, zu erfahren.

Achte auf Essenszeiten

Auch die Tageszeiten stehen unter dem Einfluss der Doshas. In bestimmten Zeitfenstern des Tages und der Nacht dominiert jeweils ein Dosha, welches dann auch in unserem Körper besonders präsent ist.

Von 10 bis 14 Uhr ist Pitta besonders aktiv. Das bedeutet, dass um diese Zeit auch unser Verdauungsfeuer am aktivsten ist und Mahlzeiten am besten verwertet werden können. Daher ist es ideal, deine Hauptmahlzeit um diese Zeit einzunehmen. Keine Sorge, wenn du im Schichtdienst arbeitest: Pitta ist auch von 22 bis 2 Uhr noch einmal aktiv.

Achte auf Hunger, nicht auf Appetit

Auch hier ist wieder somatische Intelligenz gefragt. Allzu oft essen wir, weil nun mal gerade die Kantine geöffnet hat oder unsere Kollegen essen gehen und wir uns anschließen wollen.

Sitzen wir dann erst einmal beim Essen, merken wir oft gar nicht, wenn wir satt sind. Wenn wir im Stress sind, während des Essens noch etwas anderes machen, verpassen wir die Signale unseres Körpers. Außerdem ist es uns beigebracht worden, dass es sich gehört, den Teller leer zu essen, also haben wir ein schlechtes Gewissen, etwas liegenzulassen.

Versuche, nur dann zu essen, wenn du wirklich Hunger hast und aufzuhören, wenn du satt bist. Iss hierfür langsamer und mit Bedacht, sodass du es merkst, wenn sich ein Sättigungsgefühl einstellt.

Keine Snacks

Dieser Tipp klingt nach einer fiesen Diät-Regel, hat aber einen ganz nachvollziehbaren Hintergrund: Wir wollen unserem Körper genug Zeit geben, die vorige Mahlzeit zu verdauen, ehe wir die nächste zu uns nehmen. Dafür braucht er ca. 3-5 Stunden. Geben wir ihm diese Zeit nicht, können Verdauungsschlacken, genannt Ama, im Körper zurückbleiben, die uns träge machen und zu Beschwerden führen können.

Mach dich mit den Geschmacksrichtungen vertraut

„Mit Geschmacksrichtungen vertraut machen? Ich weiß doch, wie mein Essen schmeckt!“, magst du jetzt denken. Im Ayurveda ist es allerdings ein wenig komplexer als das.

Ayurvedisch gesehen gibt es sechs verschiedene Geschmacksrichtungen: süß, salzig, sauer, scharf, bitter, herb. Ideal ist es, wenn eine Mahlzeit alle davon enthält. So balancieren wir nicht nur die Doshas, sondern haben außerdem wichtige Nährstoffe abgedeckt.

Hier einige Beispiele, welche Nahrungsmittel zu welcher Geschmacksrichtung zählen:

Süß: Getreide, Milchprodukte, die meisten Obstsorten

Sauer: Zitrone, Hagebutte

Salzig: Meersalz, Steinsalz, Salinensalz

Scharf: Chili, Ingwer, Meerrettich

Bitter: Kakao, Wermut, frischer Kurkuma

Herb: Rhabarber, schwarzer Tee, Preiselbeeren

Experimentiere hier gerne ein bisschen und versuche, vielleicht auch mal Zutaten zu implementieren, die sonst nicht zu deinem Standardrepertoire gehören. Setz dich dabei nicht unter Druck, sondern gehe das Thema lieber spielerisch an. So macht das Ausprobieren Spaß und du entdeckst bestenfalls noch leckere neue Gerichte.

Denkst du jetzt immer noch, es sei kompliziert, ayurvedische Ernährungsrichtlinien auszuprobieren? Ich hoffe, ich konnte dich vom Gegenteil überzeugen!

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