Kennst du auch die Redewendung „Träume sind Schäume“? Sie besagt, dass Träume nicht weiter wichtig sind und dass es eigentlich belanglos ist, was wir nachts so im Schlaf erleben. Doch das stimmt so gar nicht!
Wenn wir träumen, verarbeiten wir Dinge, die wir im Alltag erleben, und die uns beschäftigen. Im Schlaf ist unser Unterbewusstsein aktiv und kann uns Aufschlussreiches verraten.
Viele behaupten, sie würden gar nicht träumen, doch auch das ist ein Trugschluss. Tatsächlich durchleben wir jede Nacht mehrere Traumphasen – nur an der Erinnerung hapert es oft, was der häufigste Grund dafür ist, gar nicht erst zu versuchen, ein Traumtagebuch zu führen.
Dabei lohnt es sich – hier kommen vier gute Gründe, warum du ein Traumtagebuch führen solltest!
Besseres Erinnern
Fangen wir doch direkt mal mit dem Totschlagargument der Erinnerung an. Indem du ein Traumtagebuch führst, verbesserst du gleichzeitig dein Gedächtnis für das, was du nachts träumst.
Lege dir ein Notizbuch direkt neben dein Bett und greife morgens sofort nach dem Aufstehen danach, um alles aufzuschreiben, was dir noch einfällt. Du kannst dich wirklich an absolut gar nichts erinnern? Dann schreibst du genau das auf. Was das bringt? So gewöhnst du deinem Gehirn an, dass es morgens etwas abrufen soll. Du trainierst es sozusagen darauf, sich zu erinnern.
Wichtig dabei: Dranbleiben! Anfangs mag es frustrierend sein, jeden Morgen zu schreiben „ich erinnere mich nicht, was ich letzte Nacht geträumt habe“, doch mit der Zeit wird es besser und du wirst dich nach und nach immer mehr erinnern können.
Unbewusstes bewusst machen
Im Alltag bist du so vielen Reizen ausgesetzt, dass du gar nicht alles bewusst wahrnehmen kannst, was dich vielleicht unterschwellig umtreibt. Wenn du regelmäßig ein Traumtagebuch führst, wirst du nach einiger Zeit genug Träume dokumentiert haben, um eventuelle Muster zu erkennen.
Gibt es etwas, wovon du immer wieder träumst? Tauchen bestimmte Szenarien oder Traumsymbole vermehrt auf?
Vielleicht kannst du Traumszenarien sogar äußeren Erlebnissen zuordnen, beispielsweise „das letzte Mal, als ich ständig von meiner verstorbenen Großmutter geträumt habe, hat sich im echten Leben die Trauer wieder verstärkt gezeigt“. So kannst du Traumbilder eventuell als Signal nutzen.
Luzides Träumen
Hattest du schon mal einen luziden Traum, beziehungsweise einen Wachtraum? In einem solchen Traum bist du dir bewusst, dass du träumst und kannst alles tun, was du im echten Leben nicht kannst – ja, auch Fliegen!
Manchmal haben wir einen luziden Traum, ohne es darauf anzulegen. Wenn du schon mal einen erlebt hast und nicht genug bekommst, kannst du dich darauf sensibilisieren, öfter luzid zu träumen. Indem du dich regelmäßig mit deinen Träumen auseinandersetzt – was du tust, wenn du ein Traumtagebuch führst -, schaffst du das nötige Bewusstsein, um auch in Zukunft solche Wachträume zu haben.
Kreativität fördern
Es gibt Künstler, die berichten, dass ihnen Ideen für Geschichten oder Songs im Traum gekommen sind. Auch du kannst das kreative Potenzial deiner Träume für dich nutzen!
Wenn du regelmäßig notierst, was du träumst, findest du in deinen Aufzeichnungen vielleicht irgendwann einmal ein Szenario, aus dem du eine Geschichte machen möchtest. Oder du erinnerst dich daran, im Traum etwas gemacht zu haben, was du auch im echten Leben umsetzen kannst, und nimmst es als Inspiration? Lass deiner Fantasie freien Lauf!
Wie kann ich anfangen, ein Traumtagebuch zu führen?
Du bist überzeugt und kannst es kaum erwarten, loszulegen? Wunderbar!
Als Schreibwarenfan kann ich dir nur raten, dir ein schönes Notizbuch zu besorgen, in das du mit Freude schreibst. Spare auch nicht unbedingt an der Wahl deines Stifts – man schreibt viel lieber, wenn das Schreibgerät über das Papier gleitet und nicht kratzig ist.
Es gibt auch gesonderte Traumtagebücher, die genau für diesen Zweck ausgelegt sind. Lass dich von verschiedenen Varianten inspirieren und schaue, welche für dich am besten passt.
Hast du dich für ein Buch entschieden, lege es auf dein Nachttischchen, sodass du nach dem Aufwachen sofort schreiben kannst. Schiebe das Schreiben nicht auf – mach es zu deiner Gewohnheit, direkt nach dem Aufwachen noch im Bett ein paar Zeilen über deine Träume zu schreiben und erst dann deinen Tag zu starten. Die Erinnerung verflüchtigt sich leider allzu schnell.
Wie bereits oben erwähnt, ist Dranbleiben der Schlüssel. Nur so kannst du Erfolge beim besseren Erinnern erzielen und nur so kannst du Muster erkennen, wie in Punkt 2 beschrieben.
Möchtest du damit beginnen, ein Traumtagebuch zu führen oder bist du vielleicht sogar schon länger dabei? Teile deine Erfahrungen mit mir – ich freue mich, von dir zu hören!