3 Wege, Ayurveda in deine Yogapraxis zu integrieren

Yoga und Ayurveda gehören untrennbar zusammen. Die beiden Schwesternwissenschaften ergänzen einander perfekt und sind ein absolutes Dreamteam, wenn es darum geht, Körper und Seele gesund zu halten. Doch während Yoga inzwischen in aller Munde ist und gefühlt jeder Mensch, dem man begegnet, es schon einmal ausprobiert hat, ist Ayurveda noch nicht so weit verbreitet.

Viele Yogis und Yoginis sind daher überrascht, wenn sie hören, dass Ayurveda nicht nur Gesundheits- und Ernährungsberatung ist, sondern auch Teil der Asana-Praxis sein kann.

Möchtest auch du ein bisschen mehr Ayurveda auf deine Matte bringen? Hier sind drei Ideen, wie du ayurvedisch Yoga üben kannst!

Anhand deiner Konstitution

Jeder Mensch hat eine einzigartige ayurvedische Konstitution, welche sich aus den drei Doshas, den Bioenergien, zusammensetzt. Genauso, wie jede Farbe das Resultat einer einzigartigen Kombination aus den drei Grundfarben ist, sind wir das Resultat unserer ganz eigenen Kombination der Doshas. Du kannst deine herausfinden, indem du einen Onlinetest ausfüllst oder eine ayurvedische Konsultation buchst. Sobald du deine Konstitution kennst, kannst du dich näher damit beschäftigen, was diese für dich bedeutet: zu welchen Ungleichgewichten und Beschwerden neigst du? Wo liegen deine Stärken? Was tut dir besonders gut? Wenn du das nächste Mal Yoga übst, kannst du versuchen, eventuellen Ungleichgewichten vorzubeugen.

Du bist ein luftiger Vata-Typ? Vielleicht tut dir eine meditative, erdende Praxis mit bodennahen Asanas gut.

Du bist ein feuriger Pitta-Typ? Fordere dich, um deinen Ehrgeiz zu befriedigen, aber baue auch genug Entspannung ein.

Du bist ein geerdeter Kapha-Typ? Praktiziere kreative Bewegungsabläufe und kurble gerne deinen Kreislauf an.

Anhand der Jahreszeit

Genau wie alles in unserem Leben (ja, wirklich alles!) haben auch die Jahreszeiten Einfluss auf unsere Konstitution und können für Ungleichgewichte sorgen. Beuge diesen vor und praktiziere Asanas, Meditationen und Pranayamas, welche das aktuell dominierende Dosha ausgleichen.

Der Frühling ist hauptsächlich Kapha-dominiert, der warme Sommer steht unter dem Einfluss von Pitta, der Herbst mit seinem Wind wird Vata zugeordnet. Sobald der Winter Einzug gehalten hat und die Temperaturen beständig kalt sind, dominiert wieder eher Kapha.

Achte aber auch immer auf das aktuelle Wetter, denn ein Sommer, der eigentlich warm und sonnig sein sollte, kann auch wechselhaft und regnerisch sein – dann hat nicht unbedingt Pitta die Nase vorn.

Behalte auch hier immer deine Konstitution im Hinterkopf! Nur weil beispielsweise gerade Pitta dominiert, musst du persönlich vielleicht nicht Pitta ausgleichen. Wenn bei dir das Vata-Dosha dominiert, tut dir die Wärme vielleicht sogar sehr gut.

Anhand der Elemente

Die fünf ayurvedischen Elemente – Äther bzw. Raum, Luft, Feuer, Wasser und Erde – bilden die Grundlage deiner Konstitution, denn die Doshas setzen sich aus ihnen zusammen. Jedes Element hat ganz eigene Eigenschaften und Qualitäten. Mit welcher davon möchtest du dich heute verbinden? Mit der Stabilität der Erde, der Leichtigkeit von Luft, dem Fließenden des Wassers…? Werde kreativ und überlege dir, welche Übungen die Qualität repräsentieren, nach der du dich gerade sehnst und hole dir diese Energie!

Welche Variante wirst du zuerst ausprobieren? Hast du vielleicht sogar eigene Ideen, um deine Yogasessions mit Ayurveda aufzupeppen? Teile sie mit mir!  Und lies hier weiter, wenn du Ayurveda nicht nur auf deine Yogamatte, sondern in deinen Alltag bringen möchtest.

Trotz 9 to 5 Job: Balance im Alltag finden

Die sozialen Medien sind die reinsten Füllhörner, wenn es um achtsame Routinen geht. Zahlreiche Influencer zeigen hier, wie sie in den Tag starten oder wie sie ihren Abend gestalten. Nur sind diese Tipps leider häufig kaum umzusetzen, wenn man nicht gerade seinen Lebensunterhalt damit verdient, solche Videos zu drehen. Eine aufwändige Morgenroutine, wenn man um 9 Uhr im Büro sein muss? Anstrengend. Eine zeitintensive Abfolge von Bewegung, Hautpflege und anderen Programmpunkten nach einem hektischen Arbeitstag? Nein, danke.

Zum Glück gibt es aber einfache Möglichkeiten, auch mit einem klassischen „Nine to Five“-Job etwas mehr Balance und Achtsamkeit in den Alltag zu bringen. Hier sind meine sieben besten Tipps dafür:

Achtsamer Start in den Tag

Wie du deinen Morgen gestaltest, bestimmt den weiteren Verlauf deines Tages. Startest du bereits hektisch in den Tag, wird dieses Gefühl des Gestresst-Seins dich wahrscheinlich auch später noch begleiten. Achte also darauf, wie du die erste Zeit nach dem Aufstehen verbringst. Hier ein paar Ideen:

  • Ayurvedische Rituale wie Zungenschaben, Trockenbürsten oder Ölziehen
  • Bewegung – wie wäre es mit Yoga oder einem Spaziergang an der frischen Luft?
  • Meditation – schon zehn Minuten können viel bringen!
  • Journaling – schreibe einige Dinge auf, für die du heute dankbar bist. Damit lenkst du deinen Fokus schon morgens auf die positiven Aspekte deines Lebens.
  • Lesen – Nimm dir eine Viertelstunde für einen guten Roman, ein interessantes Sachbuch oder auch die Tageszeitung.
  • Pranayama – Atemübungen können dich wacher machen oder auch beruhigen, zum Beispiel wenn du Nervosität angesichts eines ereignisreichen Arbeitstags verspürst

Schon ein Punkt dieser Liste ist ein guter Start! Hauptsache, du stolperst nicht aus dem Bett direkt zur Arbeit. Das Handy und die sozialen Medien sollten morgens auch erst einmal tabu sein! Du wirst im Laufe des Tages noch oft genug deine E-Mails und sonstigen Nachrichten checken. Die ersten Minuten nach dem Aufstehen sollten allerdings ganz dir und deinem Wohlbefinden gehören. Lies hier mehr über eine gesunde Morgenroutine.

Auf Pausen achten

Gerade, wenn der Arbeitstag besonders stressig ist, sind Pausen wichtig! Wir denken häufig, dass wir keine Zeit für eine Pause haben, aber für ein paar Minuten den Arbeitsplatz zu verlassen, vielleicht sogar kurz an die frische Luft zu gehen, kann Wunder für unsere Konzentration wirken. Häufig kannst du nach einer kleinen Unterbrechung klarer denken und die anstehenden Aufgaben mit einem neuen Schwung Energie bewältigen.

Bewegung und Pranayama zwischendurch

Ob langes Sitzen am Schreibtisch oder körperlich anstrengende Arbeit – deine Muskeln freuen sich, wenn du ihnen zwischendurch etwas Zuneigung schenkst. Such dir für fünf Minuten einen ruhigen Platz und führe ein paar achtsame Dehnübungen aus. Schon ein paar Minuten reichen, um eventuelle Spannungen zu lockern. Die Übungen kannst du auch ganz bequem auf einem Stuhl durchführen, und du musst nicht mal dein Kostüm oder deinen Anzug gegen Sportbekleidung eintauschen. Wenn du Inspiration für ein paar Büro-Übungen suchst, dann schau doch mal hier. Alternativ kannst du natürlich auch das Büro ganz verlassen und dir ein wenig die Beine vertreten – dabei tankst du sogar noch frische Luft.

Auch von Pranayama kannst du im Arbeitsalltag profitieren. Gezielte Atemübungen können dich beim Nachmittagstief wieder etwas aufwecken oder die Nervosität vor einem wichtigen Meeting ein wenig abschwächen.

Bewusste Ernährung

Dass allzu fettiges, gehaltvolles Essen nicht unbedingt dazu beiträgt, dass du nach der Mittagspause frisch gestärkt an die Arbeit gehst, muss ich dir wahrscheinlich nicht erzählen. Aber du bist nicht nur, was du isst, sondern auch wie du isst. Auch, wenn dein Tag stressig ist: Versuche, nicht „auf dem Sprung“ oder vor dem Computer zu essen. Nimm dir zum Essen einen kleinen Zeitraum, um den Arbeitsplatz zu verlassen, iss nicht zwischen Tür und Angel im Stehen und lies dabei auch keine E-Mails. Nimm dir gegebenenfalls etwas mit, das gesund und lecker ist. Und auch, wenn du in einem Betrieb mit Kantine arbeitest: Frage dich, ob du gerade essen gehst, weil die Kantine eben gerade geöffnet ist, oder ob du wirklich Hunger hast. Auf den eigenen Körper zu hören, ist ein wichtiger Aspekt von Selbstliebe.

Geeigneter Ausgleich

Ein ausgefülltes Leben außerhalb der Arbeit zu haben, ist wunderschön und auch wichtig, aber lass es bitte nicht in Freizeitstress ausarten! Beschäftige dich mit Dingen, die eine Balance zu deinem Arbeitsalltag herstellen. In deinem Job bist du körperlich sehr aktiv? Dann solltest du abends nicht unbedingt noch Hochleistungssport betreiben. Du sitzt den ganzen Tag am Schreibtisch? Dann tut dir nach Feierabend etwas Bewegung gut. Auf der Arbeit hast du viel mit Menschen zu tun? Vielleicht brauchst du danach etwas Zeit für dich. Je nachdem, wie dein Tag gelaufen ist, tun dir abends andere Dinge gut.

Achtsamer Abschluss des Tages

Nicht nur dein Start in den Tag spielt eine Rolle. Wie du deinen Tag beschließt, bestimmt die Qualität deines Schlafs und somit wiederum den nächsten Morgen. Gönne dir daher Zeit, um die Arbeit hinter dir zu lassen. Bereite dir ein leckeres, leichtes Abendessen zu, das du in aller Ruhe genießt. Iss nicht allzu üppig, damit sich dein Körper im Schlaf gut regenerieren kann. Fülle die Zeit vor dem Schlafengehen mit beruhigenden Aktivitäten, wie Malen, Lesen oder sanftem Yoga. Meide vor dem Zubettgehen auch blaues Licht – das Schlafzimmer sollte handyfreie Zone sein.

Achtsamkeit praktizieren

Dies ist etwas, was du wirklich jederzeit tun kannst. Spüre mehrmals am Tag in dich hinein und frage dich: Wie geht es mir gerade? Sei dabei ehrlich zu dir selbst! Achtsamkeit bedeutet auch, ganz im Hier und Jetzt zu sein. Grübeleien über Dinge in der Vergangenheit oder Zukunft rauben dir nur wertvolle Energie. Erlaube dir daher, dich nur mit den Dingen zu beschäftigen, die wirklich gerade anliegen.

Jetzt bist du an der Reihe! Suche dir einen oder zwei Punkte aus, die du in der kommenden Woche in deinen Alltag integrieren möchtest. Probiere bewusst nicht gleich alles aus, um dich nicht zu verzetteln – so fühlst du dich nur überwältigt und hast schnell keine Lust mehr.

Achtsame Alltagsgewohnheiten sollen dir das Leben schöner und leichter machen, keinen zusätzlichen Stressor darstellen. Lasse die Woche dann Revue passieren: Wie schwierig war es, das Gewählte auch wirklich umzusetzen? Kannst du nach dieser kurzen Zeit bereits einen positiven Effekt feststellen? Möchtest du zukünftig dabei bleiben oder die Punkte ändern oder ergänzen?

Ich wünsche dir viel Spaß beim Ausprobieren!

3 Dinge mit denen du als Ayurveda-Neuling nicht rechnest

Wenn du yogabegeistert bist, dann bist du auch sicher schon mit Ayurveda in Berührung gekommen. Immerhin sind die beiden Schwesternwissenschaften untrennbar miteinander verbunden und ergänzen einander.

Hast du zum ersten Mal die Idee, dich etwas mehr mit Ayurveda zu beschäftigen, hängen deine Hoffnungen vermutlich mit deiner allgemeinen Gesundheit zusammen. Du wünschst dir, deine Verdauung zu verbessern, leichter einzuschlafen oder dich insgesamt einfach besser zu fühlen. Vielleicht hast du aus deinem Umfeld schon positive Berichte und Empfehlungen gehört. Menschen haben dir vielleicht erzählt, wie viel leichter, fitter und gesünder sie sich fühlen.

Doch es gibt auch Dinge, die sie dir wahrscheinlich eher nicht erzählt haben. Die drei häufigsten habe ich hier für dich zusammengefasst.

Es ist buchstäblich ÜBERALL

Hast du dich schon etwas über Ayurveda informiert, hast du vermutlich auch gelesen, dass es überall ist. Jedoch wirst du nicht gelesen haben, dass du Ayurveda auch in den banalsten Sachen wahrnehmen wirst, wenn du erst einmal tiefer ins Thema eintauchst.

Ist dein Kollege das nächste Mal faul, geht dir vielleicht durch den Kopf „Mein Gott, hast du viel Kapha“. Isst du ein scharfes Curry, denkst du vielleicht daran, wie sehr dieses Essen dein Pitta anfachen wird. Wenn du im April deinen Regenschirm abwechselnd immer wieder hervorholst und in der Tasche verstaust, ärgerst du dich eventuell über das launische Vata-Wetter.

In den Eigenschaften der alltäglichen Dinge – und Menschen! – wirst du auch immer wieder die Doshas beziehungsweise die Gunas erkennen. Schließlich, wenn du etwas erfahrener bist, kann es vorkommen, dass du im Geiste schon über eine mögliche Balance für den jeweiligen Einfluss nachdenkst.

Deine Küche wird sich verändern

Damit meine ich nicht mal, dass du deinen Speiseplan komplett umstellen wirst, obwohl das natürlich sein kann. Viel eher werden neben Salz und Pfeffer auch zahlreiche andere Gewürze und Kräuter Einzug halten. Glücklicherweise ist Ayurveda sehr vielfältig und bietet unzählige Möglichkeiten, deine liebsten Gerichte aufzupeppen. Schon bald wirst du dem, was du kochst, eine ayurvedische Prise verleihen, um die Doshas auszubalancieren.

Dabei wirst du neben Chili, Zimt & Co. auch ayurvedische Kräuter und Gewürze kennenlernen. Dadurch erhalten deine Speisen einen ganz neuen Pfiff.

Deine Yogapraxis wird sich verändern

Wie im ersten Punkt bereits erwähnt, ist Ayurveda überall. Das bedeutet, es ist auch in deiner Yogapraxis.

Während du beim Praktizieren nachspürst, wie sich die einzelnen Übungen anfühlen, wirst du die Wirkungen auf die Doshas wahrnehmen können. Mit der Zeit wirst du dann schließlich deine Praxis entsprechend deiner Bedürfnisse anpassen. Schon bevor du auf die Matte gehst, wirst du in dich gehen und überlegen, ob du eventuelle Ungleichgewichte wahrnehmen kannst. Diese kannst du dann während des Übens ausbalancieren.

Auch wenn du Yoga unterrichtest, wirst du deine Stunden vermutlich des Öfteren mal ayurvedisch ausrichten. Dabei hast du viele Möglichkeiten: Anhand der Jahreszeiten, der Tageszeit, des Alters der Teilnehmenden… Ayurveda kann hierbei eine wunderbare Inspirationsquelle sein.

Bist du begeisterte:r Ayurvedi? Was hast du bemerkt, als du anfingst, dich näher mit dem Thema zu befassen? Teile es in den Kommentaren!

5 einfache ayurvedische Ernährungstipps

„Was soll ich nur essen?!“

Bei all den Tipps von Ernährungsratgebern und sozialen Medien kann man da schon mal verzweifeln. Ständig gibt es einen neuen Diät-Trend und DIE Erkenntnis, mit welcher Ernährung man gesund und fit bleibt.

Die schlechte Nachricht: Ayurveda gibt dir nicht genau vor, was du essen sollst. Ayurveda lädt dich dazu ein, dich selbst und deinen Körper besser kennenzulernen und dann gemäß deiner ganz individuellen Konstitution zu essen.

Leider glauben viele, ayurvedische Ernährung sei total kompliziert und würde erfordern, ausgefallene Zutaten zu kaufen und aufwändige Mahlzeiten zu kochen. In den meisten Fällen versuchen sie es dann gar nicht erst – und das ist wirklich schade! Denn – und das ist die gute Nachricht – ayurvedische Ernährungsrichtlinien sind ganz simpel und können dich dabei unterstützen, dich insgesamt wohler und gesünder zu fühlen.

Hier kommen fünf ganz einfache ayurvedische Ernährungstipps, die du jederzeit ausprobieren kannst – auch wenn du kein Ass in der Küche bist und wenig Zeit hast.

Lerne, auf deinen Körper zu hören

An diesem Tipp merkt man schon, wie undogmatisch die ayurvedischen Richtlinien sind. Im Ayurveda geht man davon aus, dass es keine Einheitslösung für alle Menschen gibt und dass etwas, was Person A guttut, nicht zwangsläufig auch für Person B gut sein muss.

Die Herausforderung: heutzutage haben wir leider oft verlernt, auf unseren Körper und seine Bedürfnisse zu hören. Normalerweise verrät er dir, wonach er verlangt und was ihm guttut – du musst nur zuhören!

Diese Fähigkeit nennt man auch somatische Intelligenz. Um sie zu kultivieren, ist Achtsamkeit gefragt: Wann hast du wirklich Hunger? Worauf hast du wirklich Appetit? Wie fühlst du dich nach einer Mahlzeit? Klick hier, um mehr über somatische Intelligenz und wie du sie ausbauen kannst, zu erfahren.

Achte auf Essenszeiten

Auch die Tageszeiten stehen unter dem Einfluss der Doshas. In bestimmten Zeitfenstern des Tages und der Nacht dominiert jeweils ein Dosha, welches dann auch in unserem Körper besonders präsent ist.

Von 10 bis 14 Uhr ist Pitta besonders aktiv. Das bedeutet, dass um diese Zeit auch unser Verdauungsfeuer am aktivsten ist und Mahlzeiten am besten verwertet werden können. Daher ist es ideal, deine Hauptmahlzeit um diese Zeit einzunehmen. Keine Sorge, wenn du im Schichtdienst arbeitest: Pitta ist auch von 22 bis 2 Uhr noch einmal aktiv.

Achte auf Hunger, nicht auf Appetit

Auch hier ist wieder somatische Intelligenz gefragt. Allzu oft essen wir, weil nun mal gerade die Kantine geöffnet hat oder unsere Kollegen essen gehen und wir uns anschließen wollen.

Sitzen wir dann erst einmal beim Essen, merken wir oft gar nicht, wenn wir satt sind. Wenn wir im Stress sind, während des Essens noch etwas anderes machen, verpassen wir die Signale unseres Körpers. Außerdem ist es uns beigebracht worden, dass es sich gehört, den Teller leer zu essen, also haben wir ein schlechtes Gewissen, etwas liegenzulassen.

Versuche, nur dann zu essen, wenn du wirklich Hunger hast und aufzuhören, wenn du satt bist. Iss hierfür langsamer und mit Bedacht, sodass du es merkst, wenn sich ein Sättigungsgefühl einstellt.

Keine Snacks

Dieser Tipp klingt nach einer fiesen Diät-Regel, hat aber einen ganz nachvollziehbaren Hintergrund: Wir wollen unserem Körper genug Zeit geben, die vorige Mahlzeit zu verdauen, ehe wir die nächste zu uns nehmen. Dafür braucht er ca. 3-5 Stunden. Geben wir ihm diese Zeit nicht, können Verdauungsschlacken, genannt Ama, im Körper zurückbleiben, die uns träge machen und zu Beschwerden führen können.

Mach dich mit den Geschmacksrichtungen vertraut

„Mit Geschmacksrichtungen vertraut machen? Ich weiß doch, wie mein Essen schmeckt!“, magst du jetzt denken. Im Ayurveda ist es allerdings ein wenig komplexer als das.

Ayurvedisch gesehen gibt es sechs verschiedene Geschmacksrichtungen: süß, salzig, sauer, scharf, bitter, herb. Ideal ist es, wenn eine Mahlzeit alle davon enthält. So balancieren wir nicht nur die Doshas, sondern haben außerdem wichtige Nährstoffe abgedeckt.

Hier einige Beispiele, welche Nahrungsmittel zu welcher Geschmacksrichtung zählen:

Süß: Getreide, Milchprodukte, die meisten Obstsorten

Sauer: Zitrone, Hagebutte

Salzig: Meersalz, Steinsalz, Salinensalz

Scharf: Chili, Ingwer, Meerrettich

Bitter: Kakao, Wermut, frischer Kurkuma

Herb: Rhabarber, schwarzer Tee, Preiselbeeren

Experimentiere hier gerne ein bisschen und versuche, vielleicht auch mal Zutaten zu implementieren, die sonst nicht zu deinem Standardrepertoire gehören. Setz dich dabei nicht unter Druck, sondern gehe das Thema lieber spielerisch an. So macht das Ausprobieren Spaß und du entdeckst bestenfalls noch leckere neue Gerichte.

Denkst du jetzt immer noch, es sei kompliziert, ayurvedische Ernährungsrichtlinien auszuprobieren? Ich hoffe, ich konnte dich vom Gegenteil überzeugen!

Kokos – der ayurvedische Star des Sommers

Eine der vielen Dinge, die ich an Ayurveda so liebe, ist die Einfachheit. Es gilt das Prinzip „Gleiches verstärkt Gleiches“ und „Gegensätze gleichen sich aus“. Somit ist der Plan für den heißen Sommer eigentlich recht klar:

Der Sommer ist Pitta-Zeit, dominiert vom feurigen Dosha. Es liegt also auf der Hand, dass wir Abkühlung brauchen, sei es durch kühlende Yogaübungen, Pranayamas oder auch Nahrungsmittel. Gerade bei letzterem ist Kokos nicht wegzudenken.

Kokos ist wunderbar geeignet, um Pitta auszugleichen und ist somit der ideale Begleiter für die heiße Jahreszeit. Das Schöne daran? Nicht nur auf dem Teller bietet uns Kokos eine willkommene Abkühlung. Er ist vielseitig einsetzbar, sodass du auch von seinen Pitta-lindernden Eigenschaften profitieren kannst, wenn du kein Fan des Geschmacks bist.

Kokosmilch

Kokosmilch kennen die meisten. Hierbei handelt es sich um mit Wasser vermischtes püriertes Kokosfleisch, mit entsprechend sämiger Konsistenz. Somit eignet sie sich perfekt für cremige Currys und Suppen. Doch auch Kaffee-Fans, die selbst während der Pitta-Zeit nicht auf ihr Lieblingsgetränk verzichten wollen, sollten Kokosmilch eine Chance geben. Mit Kokos- statt Kuhmilch gemischt, bekommt der im Sommer eigentlich nicht so empfehlenswerte Kaffee eine sommerliche Note und treibt Pitta vielleicht etwas weniger in die Höhe.

Kokosöl

Kokosöl ist längst nicht mehr so exotisch, wie es einmal war. Inzwischen steht es zwischen anderen Speiseölen im Supermarktregal. Es ist wunderbar zum Braten und Kochen geeignet, da es hoch erhitzt werden kann, doch es ist noch sehr viel vielseitiger. Du kannst es beispielsweise zum Ölziehen verwenden, um deinem Zahnfleisch etwas Gutes zu tun – gerade Pitta-Typen neigen bei heißen Temperaturen zu Entzündungen.

Deine Haut freut sich aber auch über etwas Zuwendung durch kühlendes – und duftendes! – Kokosöl. Nutze es beispielsweise als Ausgleich nach dem Sonnenbaden oder einfach zur Versorgung deiner Haut mit Feuchtigkeit. Gehst du im Sommer zur Massage, kannst du auch Kokosöl dafür wählen.

Wenn deine Haare von der Sonne ausgetrocknet sind, lasse etwas Kokosöl einige Stunden einwirken und wasche dir dann die Haare – du wirst überrascht sein, wie geschmeidig sie hinterher sind.

Kokoswasser

Die Flüssigkeit aus dem Inneren der unreifen, noch grünen Nuss ist bei Dehydrierung perfekt. Mit ihrer isotonischen und gleichzeitig kühlenden Wirkung weckt sie an heißen Tagen deine Lebensgeister und balanciert dein Pitta. Du kannst es einfach pur trinken, aber auch kreativ werden und sommerliche Mocktails mit frischen Fruchtsäften mixen. Solltest du gern Chiapudding essen, kannst du ihn zur Abwechslung auch mal damit anrühren.

Kokosjogurt

Milchprodukte haben zwar auch eine ausgleichende Wirkung auf Pitta, aber warum nicht auch einmal der pflanzlichen Alternative eine Chance geben? Wenn du vegan lebst oder laktoseintolerant bist, hast du Kokosjogurt vielleicht schon für dich entdeckt. Vielleicht schätzt du aber auch einfach den sommerlichen Geschmack oder die fluffige Konsistenz.

Besonders praktisch: Früchte mit Kuhmilch zu kombinieren, ist für uns nicht verträglich und kann besonders im Sommer, wo unsere Verdauung auf Sparflamme läuft, zu Beschwerden führen. Wenn du aber gerne Obst mit Jogurt kombinierst, bist du mit Kokosprodukten auf der sicheren Seite.

Kokosblütenzucker

Im Ayurveda gelten Nahrungsmittel mit der Geschmacksrichtung „süß“ als Pitta-ausgleichend. Natürlich heißt das nicht, dass du dich im Sommer mit Schokolade vollstopfen sollst. Es gibt auch gesunde Süße, wie beispielsweise Datteln.

Wenn du Getränke süßen oder vielleicht auch backen möchtest, probiere doch mal Kokosblütenzucker aus. Anders als Industriezucker lässt er den Blutzuckerspiegel nur langsam und gleichmäßig ansteigen – ein echtes Plus, auch für Diabetiker.

Ätherisches Öl

Auch mit Düften können wir auf die Doshas einwirken. Wenn du den Duft gern magst, besorge dir ein gutes ätherisches Kokosöl für deinen Diffuser. In deiner Wohnung wird Karibik-Feeling herrschen und ganz nebenbei wird es deinem Pitta sehr guttun.

Bist du bereits Kokos-Fan oder kannst du dich (noch) nicht so recht damit anfreunden? Welchen der sommerlichen Kokos-Tipps wirst du als erstes ausprobieren? Teile es mit mir in den Kommentaren!

Cool bleiben! Ayurvedische Tipps für den Sommer

Sommerzeit ist Pitta-Zeit!

Das feurige Dosha sorgt für warme Temperaturen und viel Sonne und lädt uns damit ein, Tage am Pool oder am Meer zu verbringen, luftige Kleidung zu tragen und abends lange draußen zu sitzen.

Doch Vorsicht: klettert die Anzeige auf dem Thermometer allzu hoch, kann sich das auch belastend auf uns auswirken, vor allem, wenn wir einen hohen Pitta-Anteil haben. Dieser kann durch Hitze und vermehrte Sonneneinstrahlung leicht aus dem Gleichgewicht gebracht werden.

Ganz gleich, ob du zu den Leuten gehörst, die den Sommer lieben oder ob du eher eine andere Jahreszeit bevorzugst – hier liest du, wie du auf jeden Fall einen kühlen Kopf behältst.

Was bedeutet die Pitta-Zeit für uns?

Pitta, das Dosha, welches hauptsächlich aus dem Element Feuer geformt wird, ist in dieser Jahreszeit dominant. Dass das Wetter dadurch sommerlich heiß und sonnig wird, weißt du bereits. Was aber macht das mit unserem Körper?

Da Menschen mit dominantem Pitta-Dosha die beste Verdauung haben, liegt die Vermutung nahe, dass während dieser Jahreszeit auch bei allen anderen das Agni, das Verdauungsfeuer, stärker brennt. Dem ist jedoch nicht so. Warum? Unser Körper braucht eine gleichbleibende Kerntemperatur, um gut funktionieren zu können. Wird es draußen besonders warm, versucht unser Körper, dies mit Schwitzen auszugleichen. Die Haut wird vermehrt durchblutet, dadurch werden die Verdauungsorgane weniger durchblutet. Unsere Verdauung läuft also während der heißen Zeit nicht unbedingt auf Hochtouren – vielleicht merkst du das auch daran, dass du weniger Appetit verspürst.

Ernährung

Welche Nahrungsmittel tun uns also gut, wenn unser Agni auf Sparflamme läuft?

Die schlechte Nachricht: der im Sommer so beliebte Salat ist eher ungeeignet. Rohkost, so gesund sie auch ist, ist nicht unbedingt leicht verdaulich und gibt so unserem gemächlichen Verdauungstrakt nur noch mehr Arbeit – das kostet Energie.

Die gute Nachricht: wenn du auf einen knackigen Salat einfach nicht verzichten möchtest, kannst du ein Joghurt-Dressing dazu wählen, denn Milchprodukte sind gut geeignet, die rohen Zutaten etwas besser verdaulich zu machen. Wenn du dein Agni zusätzlich etwas ankurbeln möchtest, dann trinke circa eine halbe Stunde vor dem Essen ein Glas Ingwerwasser.

Allgemein benötigst du während dieser Zeit kühlende Lebensmittel, um Pitta auszugleichen. Dazu zählen süße Obstsorten wie beispielsweise Mangos und Melonen, aber auch Reis, Ghee, Kokos und Kräuter wie Melisse, Fenchel und Minze.

Kühlend bedeutet aber nicht „gekühlt“! Mit Getränken frisch aus dem Kühlschrank, eventuell sogar noch mit Eiswürfeln versehen, dimmst du dein Verdauungsfeuer nur noch mehr und raubst dir Energie, denn der Körper arbeitet bei der Zufuhr von eisgekühlten Lebensmitteln wieder auf Hochtouren, um seine Kerntemperatur auszubalancieren. Wähle also lieber Getränke mit Zimmertemperatur, und gönne dir nur hin und wieder ein leckeres Eis – auch, wenn die Versuchung groß ist.

Tagesablauf

Dass du die Mittagshitze meiden solltest, brauche ich dir vermutlich nicht zu erzählen. Vielleicht fühlst du dich während dieser Zeit auch eher abgeschlagen und sehnst dich nach Ruhe. In dem Fall ist eine Tiefenentspannung oder eine Runde Yoga Nidra jedoch besser für deinen Körper als ein Nickerchen.

Bewegung solltest du in die kühleren Morgenstunden legen. Bist du normalerweise eine Sportskanone, so lädt die Pitta-Zeit dazu ein, etwas kürzer zu treten und vielleicht stattdessen mehr zu meditieren.

Um einen guten Schlaf zu gewährleisten, solltest du abends nicht zu üppig essen, damit dein Körper nicht zu sehr mit der Verdauung zu tun hat und sich entspannen kann. Versuche, dein Schlafzimmer gut durchzulüften, wenn die Temperaturen abends etwas sinken, und so für ein angenehmes Schlafklima zu sorgen.

Yoga

Auch deine Yogapraxis lässt sich wunderbar an die warme Jahreszeit anpassen. So wie alles in unserem Leben wirken auch die Asanas auf die Doshas und können so, gezielt praktiziert, für wohltuende Abkühlung sorgen.

So kannst du zum Beispiel anstelle von Sonnengrüßen Mondgrüße zum (sanften!) Aufwärmen praktizieren und so die kühlende, fließende Mondenergie auf die Matte bringen.

Rückbeugen wirken stark erhitzend und sollten daher nur sanft praktiziert werden. Wähle zur Herzöffnung lieber Asanas wie die Sphinx oder Kobra statt des Rades. Gleiche hinterher mit genüsslichen Vorbeugen wieder aus. Vielleicht merkst du sogar, dass sie dir leichter fallen als sonst, da du durch die Wärme besser dehnbar bist.

Neben der kühlenden Wirkung der Vorbeugen ist auch die verdauungsfördernde Wirkung von Twists im Sommer sehr willkommen. Unterstütze dein Agni durch den Drehsitz oder die Krokodilsdrehung.

Balancen gleichen alle drei Doshas aus. Somit passen Baum, Standwaage & Co. ebenfalls wunderbar in deine Sommer-Praxis.

Eine kühlende Pranayama-Übung für zwischendurch ist Sitali. Hierzu rollst du deine Zunge der Länge nach ein und streckst sie aus dem Mund. Wenn du einatmest, spürst du nun einen kühlenden Luftzug auf der Zunge. Atme entspannt durch die Nase wieder aus und wiederhole diesen Vorgang, so oft du möchtest.

Wie ist es bei dir? Bist du ein Fan des Sommers oder macht die Hitze dir eher zu schaffen? Wie sorgst du während dieser Zeit für dein Wohlbefinden? Teile es mit mir in den Kommentaren!

Was ist somatische Intelligenz – und was hat Ayurveda damit zu tun?

Von emotionaler Intelligenz hast du sicher schon gehört, aber kennst du auch die „somatische Intelligenz“? Dahinter verbirgt sich ein Konzept, welches dir dabei helfen kann, ein gesünderes Verhältnis zum Essen zu entwickeln und dich allgemein besser zu fühlen. Und außerdem ist es mit Ayurveda verknüpfbar.

Was ist also somatische Intelligenz?

Dieser Begriff beschreibt die Fähigkeit unseres Körpers, uns zu zeigen, welche Nahrungsmittel er braucht und welche nicht. Er tut dies auf verschiedene Art und Weise. Kennst du es beispielsweise, wenn du dich von manchen Dingen geradezu abgestoßen fühlst? Das könnte deine somatische Intelligenz sein, die sich meldet. Der Körper signalisiert uns mit Ekel, Unverträglichkeiten oder Ähnlichem, dass manche Lebensmittel nicht gut für uns sind – generell oder auch einfach im aktuellen Moment. Im Gegenzug meldet sich die somatische Intelligenz auch mit Bedürfnissen zu Wort, zum Beispiel nach salzigem Essen.

Wozu ist somatische Intelligenz gut?

Vor Jahrhunderten hing das Überleben unserer Vorfahren von der somatischen Intelligenz ab. Sie verließen sich auf ihre grundlegenden Bedürfnisse und Signale ihres Körpers, um sich vor Nahrungsmitteln zu schützen, die ihnen nicht guttaten und um stattdessen Nahrhaftes zu essen, das ihnen Energie spendete. So wurde auch die Weiterentwicklung gewährleistet. Auch bei Tieren ist die somatische Intelligenz wichtig für das Überleben.

Heutzutage geht es nicht unbedingt um Leben und Tod oder die Weiterentwicklung der menschlichen Spezies, aber um unser Wohlbefinden, denn wie bereits erwähnt, kann unser Körper uns signalisieren, wenn etwas nicht gut für uns ist. Kinder sind zum Beispiel selten Fans von Spinat. Das hat auch einen Grund: Spinat enthält Oxalsäure, und die wird von den meisten Kindern nicht vertragen, kann sogar Nierensteine verursachen. Es geht also weniger darum, ein „schwieriger Esser“ zu sein, sondern vielmehr darum, die Signale des Körpers zu achten – tut man dies nicht, können Unwohlsein, unreine Haut oder Verdauungsprobleme die Folge sein. Leider haben die meisten von uns verlernt, genau das zu tun.

Wieso ist unsere somatische Intelligenz beeinträchtigt?

Schauen wir noch einmal zurück zu unseren Vorfahren, die sich absolut auf ihre somatische Intelligenz verlassen konnten: Was war damals anders?

Anders als heute wurden unsere Vorfahren nicht ständig beeinflusst – niemand sagte ihnen, was sie essen sollen. Wir, auf der anderen Seite, werden quasi bombardiert: Ernährungsratgeber, Trenddiäten, Schönheitsideale und Moralvorstellungen rund ums Essen bestimmen, was wir glauben zu wollen.

Außerdem sind wir bequem geworden. Wir müssen unser Essen nicht mehr selbst jagen oder sammeln, sondern können uns einfach in der Kantine oder beim Bäcker um die Ecke etwas besorgen. Das Problem: verarbeitetes Essen enthält häufig Zusatzstoffe, die unsere somatische Intelligenz künstlich beeinträchtigen. Hinzu kommt, dass wir häufig nur noch dann essen, wenn wir gerade ein Zeitfenster haben und nicht, wenn wir wirklich ein Hungergefühl verspüren. Die Bequemlichkeit sorgt dafür, dass wir essen, was gerade da ist oder schnell geht und nicht das, wonach unser Körper wirklich verlangt. Auf diese Weise haben wir verlernt, wirklich auf die Signale des Körpers zu hören.

Was hat somatische Intelligenz mit Ayurveda zu tun?

Diese ganzen Ernährungsratgeber und Diättrends haben eins gemeinsam: Sie verkaufen eine „One size fits all“-Lösung, ein Prinzip, was für jeden von uns funktionieren soll. So läuft das aber nicht bei der Ernährung. Jeder Körper ist anders, jeder Mensch ist anders, und so unterscheiden sich auch die Bedürfnisse sehr stark voneinander. Genau hier setzt Ayurveda an.

Ayurvedische Ernährungsprinzipien basieren auf dem Konzept, dass jeder Mensch individuell ist. Somit ist nicht jede Art der Ernährung für uns alle gleichermaßen gesund. Ein Ayurveda-Berater wird also erst einmal deine ganz eigene Konstitution bestimmen und deine Lebensumstände genau unter die Lupe nehmen, bevor er oder sie dir irgendwelche Tipps gibt. Außerdem wird ein guter Berater dich dazu ermuntern, dir die folgenden Fragen zu stellen: Welche Effekte hat Nahrungsmittel XY auf mich? Was tut mir gut und was nicht?

Wie kann ich meine somatische Intelligenz verbessern?

Auch, wenn Stress, Social Media, Zusatzstoffe & Co. dich davon entfernt haben, kannst du dich wieder mit deiner somatischen Intelligenz verbinden. Hier sind ein paar Tipps, wie du das schaffst:

  1. Achtsamkeit
    Kultiviere Achtsamkeit beim Essen. Iss nicht „nebenbei“, sondern in Ruhe. Nimm dir Zeit, um gemütlich zu essen und nimm dabei Geschmack und Konsistenz deiner Nahrung genau wahr. Achte auch darauf, wann sich ein Sättigungsgefühl einstellt und iss nicht darüber hinaus weiter.
    Frage dich: Habe ich gerade wirklich Hunger oder nutze ich nur einen freien Moment? Nach welcher Art von Nahrung ist mir – unabhängig davon, was gerade bequem verfügbar ist oder von dem, was ich meiner Meinung nach essen „sollte“?
    Reflektiere nach dem Essen, wie es dir nun geht. Fühlst du dich genährt, energiegeladen oder eher im „Fresskoma“?
  2. Ernährungstagebuch
    Unterstütze die neu kultivierte Achtsamkeit mit einem Tagebuch, in dem du dokumentierst, was du wann gegessen hast, wie viel du gegessen hast und wie du dich danach gefühlt hast. Beschreibe auch die Umstände des Essens: Hast du dich gemütlich niedergelassen und das Essen so richtig genossen, vielleicht in netter Gesellschaft? Oder hast du dir etwas „auf die Hand“ geholt und unterwegs verschlungen, während du auf dein Handy geschaut hast? Nimm dieses Buch immer wieder zur Hand. Nach einer gewissen Zeit wirst du Muster erkennen können.
  3. Bewegung
    Bewegung fördert das Körpergefühl und das wiederum hilft dir dabei, klarer wahrzunehmen, was dir guttut und was nicht. Hier geht es nicht um Hochleistungssport, sondern um sanfte, regelmäßige Bewegung – deiner Fantasie sind keine Grenzen gesetzt.

Wie gut kennst du deinen Körper und seine Bedürfnisse? Kannst du diese Bedürfnisse von Heißhungerattacken unterscheiden? Und wenn nicht – welche Schritte möchtest du jetzt unternehmen, um das zu ändern? Teile deine Erfahrungen in den Kommentaren!

Immer der Nase nach – Mit Düften die Doshas balancieren

Phrasen unseres täglichen Sprachgebrauchs wie „Immer der Nase nach“ oder „Ich kann dich nicht riechen“ unterstreichen die Bedeutung unseres Geruchssinns. Interessanterweise rückt er unter unseren anderen Sinnen eher in den Hintergrund. Üblicherweise messen wir insbesondere dem Sehen viel mehr Bedeutung zu. Und es stimmt: Ohne riechen zu können, wären wir im Alltag sehr viel weniger beeinträchtigt, als ohne sehen zu können.

Dennoch sollten wir den Geruchssinn nicht unterschätzen!

An beiden Seiten der Nasenscheidewand befinden sic Riechschleimhäute. Diese sind mit Riechsinneszellen ausgestattet, welche Rezeptoren für rund 350 verschiedene Duftstoffe besitzen. Unsere Nase unterscheidet mehr als 10.000 unterschiedliche Duftnoten. Zum Vergleich: Die Zunge kann nur fünf Geschmacksrichtungen erkennen!

Duftreize werden über Nervenbahnen ins Riechhirn geleitet. Von dort gelangen sie direkt zum Hypothalamus und zum limbischen System. Im limbischen System ist für die Steuerung unserer Emotionen verantwortlich und sorgt dafür, dass wir Dinge lernen und Erinnerungen im Gedächtnis speichern. Hier werden alle eingehenden sensorischen Informationen koordiniert und eine Reaktion ausgelöst, die sich auf das vegetative Nervensystem überträgt. Dies ist wiederum für Verdauung, Stoffwechsel und Atmung verantwortlich.

Gerüche werden nicht vom Großhirn überwacht, sondern direkt an das limbische System weitergeleitet. Unser Geruchssinn ist also der unmittelbarste unserer Sinne, und eng mit Erinnerungen und Gefühlen verbunden.

Das haben wir alle schon einmal erlebt: Wir riechen den Duft einer Speise, die wir mit einem tollen Urlaub verbinden; ein Parfum, das uns an eine geliebte Person erinnert und sofort werden Bilder in unserem Kopf lebendig.

Nachdem wir nun aber wissen, dass Gerüche sehr viel mehr können, als uns nostalgisch zu machen, liegt die Schlussfolgerung nahe, dass man über den Geruchssinn auch auf die Doshas einwirken kann. Und es stimmt! Da Düfte unser vegetatives Nervensystem beeinflussen und jede Reaktion die Eigenschaften eines oder mehrerer Doshas hat, können wir auf Disbalancen entsprechend reagieren.

Kapha

Fühlst du dich müde, abgeschlagen, lethargisch oder auch melancholisch, dann kann es gut sein, dass dein Kapha-Dosha Überhand genommen hat. Das „gemütliche“ der Doshas möchte also in Schwung gebracht werden! Besonders gut gelingt das mit Zitrusaromen. Bergamotte, Zitrone, Orange und Zitronengras wirken stimmungsaufhellend und geben dir einen kleinen Kick. Rosmarin, Kampfer und Wacholder haben eine anregende Wirkung und sind somit bestens zum Kapha-Ausgleich geeignet. Rosenholz ist ebenfalls eine gute Ergänzung, da es Aktivität fördern soll.

Pitta

Wenn das Pitta-Feuer so stark brennt, dass du reizbar, ungeduldig und angespannt bist, ist Abkühlung nötig. Alle blumigen Düfte haben eine beruhigende Wirkung auf Pitta. Ebenfalls kühlend sind die Aromen von Minze, Zypresse, Orange und Geranium.

Vata

Bei Vata-Überschuss sind wir häufig nervös, sprunghaft oder gar ängstlich. Was wir in solchen Situationen brauchen, ist ein Ausgleich, der uns wieder etwas zentriert. Möchten wir dies mit Düften erreichen, können wir uns auf die beruhigende Wirkung von Rosen, Weihrauch und Vetiver verlassen. Lavendel hat einen positiven Effekt auf das Nervensystem, während Orange nicht nur beruhigend, sondern auch erfrischend wirkt.

Die Düfte sind auf vielfältige Art und Weise einsetzbar: Zünde ein Räucherstäbchen an, verdampfe ätherische Öle in einem Diffuser oder mische aus den Ölen dein ganz persönliches Parfum, das du immer auftragen kannst, wenn du es gerade brauchst. Auch Aroma Roll-Ons sind eine schöne Methode, um Düfte zum Einsatz zu bringen.

Hier macht Ausprobieren besonders viel Spaß – trau dich, mit den verschiedenen Aromen zu experimentieren! Welche Variante versuchst du zuerst?

Die Doshas im Büro – den Arbeitstag mit der Dosha-Uhr gestalten

Dass die Doshas in sämtlichen Lebenslagen auf uns wirken, hast du vermutlich bereits mitbekommen. Kennst du aber auch schon die Dosha-Uhr?

Genau wie unsere Lebensphasen sind auch die Tageszeiten einem bestimmten Dosha zugeordnet, welches zu dieser Phase dominiert und dann besonders auf uns wirkt. Wenn man weiß, wann welches Dosha aktiv ist, kann man nicht nur den Tag allgemein gesünder gestalten, sondern auch den Arbeitstag gut ausschöpfen. Wie? Das verrate ich dir jetzt am Beispiel eines klassischen Bürotags.

Der Start in den Tag

Von 6 bis 10 Uhr morgens ist die erste Kapha-Phase des Tages. Zur Erinnerung: Das Kapha-Dosha steht für Erdung, Stabilität und Aufbau. Allerdings steht es auch für Trägheit und Stagnation – diese Eigenschaften können es uns erschweren, aufzustehen. Vor 6 Uhr ist noch das aktive, flatterhafte Vata-Dosha aktiv, weswegen empfohlen wird, vor 6 Uhr aufzustehen. So nutzt du die Bewegungsaffinität von Vata, um in den Tag zu starten, anstatt dich während der lethargisch geprägten Kapha-Phase aus dem Bett zu quälen.

Da Kapha auch für Aufbau steht, legst du in diesen Stunden die Basis für deinen Tag, indem du ein gutes Frühstück zu dir nimmst. Um diese Zeit ist dein Verdauungsfeuer noch nicht besonders aktiv, daher sollte das Frühstück warm, leicht und gut verdaulich sein. So spart dein Organismus wertvolle Energie, die du während der Arbeit besser einsetzen kannst.

Erste Termine

Vermisst du im Alltag auch manchmal Geduld und Gelassenheit? Diese sind typische Kapha-Eigenschaften, die während der Kapha-Phase üblicherweise präsenter sind. Mach dir das zunutze, indem du in dieser Zeit nervige Fleißarbeiten erledigst oder Gespräche mit Menschen führst, die schwierig sein können. Auch Arbeiten, bei denen viel Konzentration und Ausdauer, aber eher wenig Kreativität gefragt sind, kannst du in der Kapha-Zeit gut erledigen.

Vormittag – das Feuer lodert

Von 10 bis 14 Uhr ist die erste Pitta-Phase des Tages. Diesem Dosha ist das Element Feuer zugeordnet. Es schenkt uns Energie, Leidenschaft und Durchsetzungsvermögen. Du wirst so ambitionierter und verkaufst dich besser. Somit ist die Pitta-Zeit ideal für Vorstellungs- oder Verkaufsgespräche und Präsentationen. Du benötigst für eine Aufgabe viel Energie oder Begeisterung? Kein Problem unter Pitta-Einfluss! Jetzt bist du besonders strukturiert und organisiert und kannst alles schaffen, was du dir vornimmst.

Zeit für ein Päuschen

Vergiss bei dem ganzen Pitta-typischen Ehrgeiz aber nicht, für dich zu sorgen! Während dieser Phase ist das Agni, unser Verdauungsfeuer, besonders aktiv. Daher ist jetzt die Zeit für die Hauptmahlzeit des Tages. Dein Körper kann Nahrung jetzt sehr gut verwerten, achte aber dennoch darauf, dass dein Mittagessen nicht zu üppig ausfällt, damit du keinen Energieabfall am Nachmittag erleidest. Viele greifen gerne zu einem „leichten“ Salat, doch unser Körper braucht viel Energie, um Rohkost zu verdauen. Das heißt aber nicht, dass du darauf verzichten musst. Kombiniere ihn, wenn möglich, mit etwas Warmem, damit er leichter verdaulich wird. Auch sahnige Dressings können dazu beitragen.

Nachmittag – die Ideen sprudeln

Von 14 bis 18 Uhr ist das Vata-Dosha aktiv. Es steht für Bewegung, Kreativität und Kommunikation. Daher ist es gut möglich, dass du jetzt deine besten Ideen hast. Du musst etwas gestalten? Jetzt ist die perfekte Zeit dafür. Vielleicht fällt es dir jetzt aber schwerer, dich zu konzentrieren. Nutze die eher flatterhafte Vata-Energie für Brainstorming – bestimmt kommen dir viele Einfälle. Ordnen kannst du sie auch später noch!

Wenn du zu dieser Zeit Feierabend machst, nutze die bewegungsgeprägte Phase für ein wenig Sport. Die zweite Kapha-Phase steht nämlich schon bevor und sorgt für ein Ruhebedürfnis.

Abend – Zeit zum Abschalten

Ab 18 Uhr beginnt die nächste Kapha-dominierte Phase des Tages und dauert bis 22 Uhr an. Wenn noch nicht geschehen, solltest du jetzt Feierabend machen, denn das Kapha-Dosha löst den Wunsch nach Ruhe, Regeneration und Entspannung aus. Genau solche Tätigkeiten sind jetzt auch ideal, um dich auf den bevorstehenden Schlaf vorzubereiten. Nutze die Ruhe, die diese Phase mit sich bringt, um zu Bett zu gehen, denn ab 22 Uhr dominiert noch einmal Pitta. Dadurch könntest du noch einmal Hunger oder einen Energieschub bekommen – gut, wenn du eine Nachtschicht einlegen möchtest; weniger gut, wenn du am nächsten Tag frisch und ausgeruht aufwachen möchtest.

Die Doshas im Büro lesen lernen

Balanciert geben uns alle drei Doshas tolle Eigenschaften, die wir alle im Büroalltag gebrauchen können. Von Vata bekommen wir Kreativität, geistige Flexibilität und Kommunikationsfähigkeit. Pitta gibt uns Leidenschaft, Disziplin und Wettbewerbsorientierung. Kapha liefert die nötige Geduld, Gelassenheit und Ausdauer. Geraten die Doshas jedoch aus dem Gleichgewicht, äußert sich das auch im Berufsleben – häufig ganz unabhängig von der Tageszeit.

Es fällt dir furchtbar schwer, dich zu konzentrieren? Du ertappst dich dabei, wie du eine Aufgabe anfängst, nur um sie kurz darauf wieder abzubrechen und dich einer anderen zuzuwenden? Am liebsten würdest du von deinem Stuhl aufspringen, weil du das Sitzen kaum noch erträgst? Dann hat Vata bei dir Überhand genommen. Lass in diesem Fall für einen Moment alles stehen und liegen und such dir ein ruhiges Plätzchen. Nimm dir dort fünf Minuten, um eine kleine Meditation zu machen oder einfach nur ruhig zu atmen. Wenn dein Bewegungsdrang besonders stark ist, ist auch eine Gehmeditation toll, um die Vata-Energie etwas zu beruhigen. Ein warmes Getränk kann Vata auch balancieren helfen, aber greife hierbei lieber nicht zu putschenden Optionen wie Kaffee oder schwarzem Tee.

Jedes Wort, das die anderen im Büro sagen, nervt oder irritiert dich oder macht dich sogar sauer? Du kommst mit einer Aufgabe nicht weiter, bleibst aber dennoch verbissen dran, anstatt dich etwas anderem zuzuwenden? Dein Geduldsfaden ist zum Zerreißen gespannt? Klingt ganz nach einem Pitta-Überschuss. Wenn das Feuer dominiert, ist Kühlung angesagt, beispielsweise durch süße Früchte oder auch einen Früchtetee. Genauso wie bei Vata-Dominanz tut aber auch in dieser Situation eine kleine Pause, vielleicht mit Meditation, gut.

Du hast das Gefühl, dass du direkt am Schreibtisch einschlafen könntest? Du hast auf nichts so richtig Lust? Um eine neue Aufgabe anzufangen, fehlt dir der Antrieb? Ein klassischer Fall von überschüssigem Kapha. Reiß dich selbst aus der Lethargie, indem du gut durchlüftest und dich ein wenig bewegst – idealerweise draußen an der frischen Luft, aber ein paar kleine Übungen direkt am Arbeitsplatz tun es auch. Mach dir ein lauwarmes Wasser mit Ingwer und etwas Cayennepfeffer. Die Wärme und leichte Schärfe dieses Getränks kurbeln dein inneres Feuer sanft wieder an, ohne dich hibbelig zu machen.

Ich lade dich herzlich dazu ein, dich im Alltag öfter mal zu beobachten – kannst du die Auswirkungen der Dosha-Uhr spüren? In welcher Form? Probiere einmal aus, deinen Tagesplan entsprechend anzupassen und versuche, bei Ungleichgewichten Balance herzustellen. Ich wünsche dir viel Spaß und Erfolg dabei!

Ayurvedische Freizeitaktivitäten – die besten Hobbys für dein Dosha

Wer sich mit Ayurveda beschäftigt und diese uralte Lehre in den Alltag integriert, startet meist mit einem Dosha-Test: Wie ist meine ganz persönliche Konstitution? Wir alle tragen alle drei Doshas in uns, nur in unterschiedlicher Gewichtung. So wie jede Farbe aus den drei Grundfarben besteht, so beeinflusst das Verhältnis der drei Doshas in uns, was wir für körperliche und charakterliche Merkmale haben. Das eigene Mischverhältnis zu kennen, hat zahlreiche Vorteile – lies gerne mal hier und hier mehr darüber.

Passend zur eigenen Konstitution oder auch eventuellen Ungleichgewichten (ein Dosha dominiert übermäßig und sorgt so für Beschwerden) gibt es für jeden Lebensbereich Tipps, um in Balance zu bleiben und solche Ungleichgewichte gar nicht erst entstehen zu lassen: Bewegung, Schlafrhythmus, Ernährung und auch Hobbys. Alle, wirklich alle Aspekte unseres Lebens beeinflussen die Doshas – da ist es nicht weiter verwunderlich, dass auch Freizeitaktivitäten das eine Dosha erhöhen und andere wiederum reduzieren.

Hier kommt eine Übersicht, welche Hobbys bei welcher Dosha-Dominanz besonders gut für dich sind.

Kapha

Das „gemütliche“ Dosha steht für Erdung, Geborgenheit, Stabilität – alles gute Eigenschaften, die allerdings bei Kapha-Überschuss zu Lethargie, Stagnation und Melancholie führen können. Um die Energie am Fließen zu halten, sind geistig und körperlich anregende Aktivitäten super. Hobbys, die eher träge sind und ohne Bewegung auskommen, wie Angeln beispielsweise, sind also nicht so gut geeignet. Tanzen ist eine tolle Sportart für Menschen mit dominantem Kapha-Dosha. Beim Tanzen kommt man nicht nur körperlich, sondern auch geistig in Bewegung, da man sich Choreografien und Bewegungsabläufe merken muss. Aber auch meditative Bewegung wie Wandern tut Kapha-Typen gut, da man sich hier an der frischen Luft bewegt und einem die Kapha-typische Ausdauer zugutekommt.

Pitta

Das „feurige“ Dosha kann häufig Abkühlung gebrauchen. Wer ein dominantes Pitta-Dosha hat, lebt seinen Ehrgeiz und die Wettbewerbsbereitschaft oft bereits im Job aus. Einerseits ist das super, da so die Eigenschaften von Pitta optimal genutzt werden; andererseits kann hier ein Ungleichgewicht entstehen, wenn im Privatleben auch gewetteifert wird. Alles, was entspannt, ist hier gut geeignet: Schwimmen, Yoga, Malen, Gartenarbeit, Wandern. Um das Feuerelement auszugleichen, sind Aktivitäten im Wasser toll. Bei Outdoor-Hobbys sollte unbedingt darauf geachtet werden, sich nicht zu viel in der direkten Sonne aufzuhalten und generell für ausreichenden Sonnenschutz zu sorgen, damit die Pitta-Hitze nicht noch weiter angeheizt wird.

Vata

Das „luftige“ Dosha ist kreativ, begeisterungsfähig und bewegungsfreudig, benötigt aber häufig Stabilität und Erdung, um nicht in Rast- und Ruhelosigkeit zu geraten. Malen und Zeichnen sprechen die kreative Ader von Vata-Menschen an, Wandern und Laufen befriedigen das Bewegungsbedürfnis und bringen aufgrund der Regelmäßigkeit der Bewegung und des Aufenthalts in der Natur gleichzeitig den Geist zur Ruhe. Tanzen ist ebenfalls toll, da es Bewegung und Kreativität vereint – aber ausschweifende Clubnächte sollten Vata-Menschen besser nur selten einlegen. Blitzende Lichter und Menschenmengen lassen Vata extrem in die Höhe schießen und können so zu einem Ungleichgewicht führen, was Rastlosigkeit, Nervosität oder gar Angstzustände nach sich ziehen kann.

Für alle Doshas und alle Konstitutionstypen gilt allgemein: Die Freizeitaktivität deiner Wahl sollte einen Ausgleich zum Beruf darstellen. Wenn du beruflich also den ganzen Tag vor dem Computer sitzt und dann in deiner Freizeit Schach spielst, also ein Hobby ohne Bewegung ausübst, dann ist keine wirkliche Balance gegeben.

Du gehörst zu den Leuten, die gar nicht wirklich ein Hobby haben, sondern abends einfach vor Netflix sitzen? Dann überleg doch mal, ob es vielleicht etwas gibt, was dir wirklich Spaß macht – schon allein die Suche danach kann viel Freude bereiten.