Journaling… das ist doch eigentlich nur Tagebuchschreiben, oder? Nicht ganz!
Tagebuchschreiben ist wunderbar, aber Journaling geht noch ein Stück weiter. Meist verfolgt man beim Journaling einen bestimmten Zweck: Über einen Aspekt des eigenen Lebens mehr Klarheit gewinnen, das Gedankenkarussell stoppen, Trauer bewältigen, oder vieles mehr.
Als Form des Schreibens mit heilenden Eigenschaften wurde es schon in den 1960er Jahren als therapeutische Methode eingesetzt und findet auch heutzutage immer wieder Anwendung; entweder individuell oder im Rahmen eines Coachings bzw. einer Therapie. Dabei kommen viele verschiedene Varianten zum Einsatz. Wenn du einen ersten Überblick über Journaling-Methoden bekommen möchtest, dann schau doch mal hier.
Warum also ist Journaling so heilsam?
Kontakt mit sich selbst
Leider haben heutzutage viele Menschen verlernt, auf sich selbst zu hören und ihrer inneren Stimme zu lauschen – zu laut sind die Einflüsse von außen geworden, vor allem durch vermehrten Medienkonsum. Indem man sich jeden Tag einige Minuten mit sich selbst gönnt und sich regelmäßig fragt, was einen umtreibt und seinen Gedanken und Gefühlen Raum gibt, bleibt man mit sich selbst in Kontakt. Man kann dadurch eher unterscheiden, ob das gerade Empfundene wirklich von innen heraus kommt oder doch eher ein von außen eingeimpftes „Ich sollte“ ist. Die authentischen eigenen Bedürfnisse zu kennen ist der wichtige erste Schritt auf dem Weg zu mehr Selbstfürsorge.
Mehr Positivität
Mit unserem Gehirn ist es schon so eine Sache. Die erstaunliche Maschine in unserem Kopf kann uns so manche Streiche spielen. Das Gehirn ist nämlich darauf ausgelegt, uns sicher zu halten – nicht glücklich. Daher ist unsere Aufmerksamkeit automatisch empfänglicher gegenüber negativen Impulsen. Wir sollen schnell reagieren und uns somit in Sicherheit bringen können. Dieser gut gemeinte Mechanismus sorgt nur leider dafür, dass wir in Situationen, die sowohl positiv als auch negativ ausgelegt werden können, eher die negativen Aspekte beachten und häufig eher Risiken als Chancen, eher Probleme als Lösungen sehen. Mit Journaling können wir uns selbst trainieren, den Fokus eher auf das Positive zu richten. Indem wir regelmäßig aufschreiben, wofür wir dankbar sind oder was an einem Tag schön war, entwickeln wir einen schärferen Blick für die positiven Aspekte unseres Lebens.
Mehr Konzentration
Häufig liegt ein rasender Geist der Tatsache zugrunde, dass wir uns nur schwer konzentrieren können. Im Fernsehen läuft ein Film, wir checken aber parallel dennoch unsere sozialen Medien und rühren nebenher im Kochtopf. Unser Geist ist überfordert! Mit Journaling, also konzentriertem Schreiben ohne Ablenkung und äußere Einflüsse, gönnen wir ihm eine Pause und helfen ihm, sich zu fokussieren. Besonders gut eignet sich hier eine Methode namens Brain Dump, wobei man über einen Zeitraum von mindestens 15 Minuten unentwegt schreibt, ohne den Stift abzusetzen. Fällt dir dabei nichts mehr ein, was du schreiben könntest, schreibst du genau das – dass dir gerade nichts einfällt. Bei regelmäßiger Praxis wird dein Geist weniger sprunghaft werden und dich somit auch weniger oft an Orte bringen, die du meiden möchtest.
Wenn du nun Lust bekommen hast, dich weiter mit Journaling zu beschäftigen, aber noch ganz am Anfang stehst, dann kannst du gerne hier weiterlesen.