Der Herbst ist da – und mit ihm bunt gefärbtes Laub, windiges Wetter und saisonale Leckereien wie Kürbisse. Im Ayurveda gilt die Zeit zwischen Oktober und Februar als Vata-Zeit, mit Kapha-Einflüssen ab etwa Ende November. Viele sind kein Fan dieser Phase, da die Tage kürzer und kälter werden. Auch, wenn du dazu gehörst, gibt es einige Tipps um gut durch die Vata-Zeit zu kommen. Hier erfährst du, wie.
Das Vata-Dosha
Vata ist das „luftige“ der drei Doshas. In unserem Organismus ist es für die Atmung, den Herzschlag, die Zellteilung, die Begeisterung und die Kreativität zuständig. Als Eigenschaften ordnet man Vata Attribute wie trocken, rau, kalt, beweglich, klar und leicht zu. Menschen mit hohem Vata-Anteil sind somit typischerweise kreativ und kommunikativ, aber auch sprunghaft und zerstreut. Typische Beschwerden bei Vata-Überschuss sind Stress, Schmerzen, Angstzustände, Nervosität, trockene Haut, oder knackende Gelenke.
Vata im Herbst
Das Herbstwetter hat typische Vata-Eigenschaften: windig, wechselhaft, kühl. Wenn von außen Vata-Eigenschaften auf uns einwirken, kann unser Vata-Dosha schon mal außer Kontrolle geraten. Wie können wir unser Vata also beruhigen?
Ernährung
Zeit für Comfort Food! Genieße warme Eintöpfe, Suppen und Kitcharis. Alles, was wärmend und befeuchtend ist, erhöht Kapha und beruhigt Vata. Würze deine Speisen gerne pikant, aber nicht zu scharf. Tee ist ebenfalls super, aber schwarzen solltest du lieber meiden.
Selbstfürsorge
Gönne dir gemütliche Abende auf der Couch, wohlige Massagen mit Öl und ausgiebige Ruhephasen. Gerne auch mit deinen Lieblingsmenschen!
Yoga
Das luftige Vata-Dosha benötigt Erdung. Kräftigende, erdende Asanas sind daher gut geeignet. Baue einige stehende Positionen in deinen Flow ein. Sitzende und liegende Asanas sind ebenfalls gut für Erdung. Vielleicht möchtest du auch einmal Yin Yoga ausprobieren – der ruhige, entspannende Stil ist Balsam für das aufgeregte Vata. Baue auch immer wieder Meditationen und beruhigende Pranayamas wie Bhramari ein.
Kapha-Einflüsse im Winter
Sobald das Wetter weniger wechselhaft wird und die Temperaturen gleichbleibend kalt sind, erleben wir zusätzlich zum Vata- auch einen bedeutenden Kapha-Einfluss. Der Winter hat typische Kapha-Eigenschaften: Natur und Tiere befinden sich in einer Schlummerphase, es ist kalt und häufig nass und wir verspüren ein Bedürfnis zum Rückzug und zur Reflektion. Durch die Kälte braucht der Körper mehr Treibstoff, damit er warm und gesund bleibt. Das Feuerelement in uns wird also verstärkt, somit ist auch das Agni, unser Verdauungsfeuer während dieser Zeit sehr stark. Die gute Nachricht: Weihnachtsklassiker wie Klöße & Co. können gut verdaut werden. Die weniger gute Nachricht: Übermäßig schwere oder süße Lebensmittel erhöhen Kapha und können daher zu Trägheit und Lethargie führen. Setze auf wärmendes Gemüse, scharfe Gewürze und eine Balance zwischen den verschiedenen Geschmacksrichtungen.
Wie immer: Experimentieren!
Spüre in dich hinein und frage dich, was du für dein Wohlbefinden wirklich brauchst. Auch während der Vata-Zeit kann es sein, dass ein ganz anderes Dosha bei dir dominiert und die Herbst-Tipps nicht zu deiner aktuellen Lage passen. Du selbst kennst dich am besten!
Ich wünsche dir einen wunderbaren Herbst.
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