Kokos – der ayurvedische Star des Sommers

Eine der vielen Dinge, die ich an Ayurveda so liebe, ist die Einfachheit. Es gilt das Prinzip „Gleiches verstärkt Gleiches“ und „Gegensätze gleichen sich aus“. Somit ist der Plan für den heißen Sommer eigentlich recht klar:

Der Sommer ist Pitta-Zeit, dominiert vom feurigen Dosha. Es liegt also auf der Hand, dass wir Abkühlung brauchen, sei es durch kühlende Yogaübungen, Pranayamas oder auch Nahrungsmittel. Gerade bei letzterem ist Kokos nicht wegzudenken.

Kokos ist wunderbar geeignet, um Pitta auszugleichen und ist somit der ideale Begleiter für die heiße Jahreszeit. Das Schöne daran? Nicht nur auf dem Teller bietet uns Kokos eine willkommene Abkühlung. Er ist vielseitig einsetzbar, sodass du auch von seinen Pitta-lindernden Eigenschaften profitieren kannst, wenn du kein Fan des Geschmacks bist.

Kokosmilch

Kokosmilch kennen die meisten. Hierbei handelt es sich um mit Wasser vermischtes püriertes Kokosfleisch, mit entsprechend sämiger Konsistenz. Somit eignet sie sich perfekt für cremige Currys und Suppen. Doch auch Kaffee-Fans, die selbst während der Pitta-Zeit nicht auf ihr Lieblingsgetränk verzichten wollen, sollten Kokosmilch eine Chance geben. Mit Kokos- statt Kuhmilch gemischt, bekommt der im Sommer eigentlich nicht so empfehlenswerte Kaffee eine sommerliche Note und treibt Pitta vielleicht etwas weniger in die Höhe.

Kokosöl

Kokosöl ist längst nicht mehr so exotisch, wie es einmal war. Inzwischen steht es zwischen anderen Speiseölen im Supermarktregal. Es ist wunderbar zum Braten und Kochen geeignet, da es hoch erhitzt werden kann, doch es ist noch sehr viel vielseitiger. Du kannst es beispielsweise zum Ölziehen verwenden, um deinem Zahnfleisch etwas Gutes zu tun – gerade Pitta-Typen neigen bei heißen Temperaturen zu Entzündungen.

Deine Haut freut sich aber auch über etwas Zuwendung durch kühlendes – und duftendes! – Kokosöl. Nutze es beispielsweise als Ausgleich nach dem Sonnenbaden oder einfach zur Versorgung deiner Haut mit Feuchtigkeit. Gehst du im Sommer zur Massage, kannst du auch Kokosöl dafür wählen.

Wenn deine Haare von der Sonne ausgetrocknet sind, lasse etwas Kokosöl einige Stunden einwirken und wasche dir dann die Haare – du wirst überrascht sein, wie geschmeidig sie hinterher sind.

Kokoswasser

Die Flüssigkeit aus dem Inneren der unreifen, noch grünen Nuss ist bei Dehydrierung perfekt. Mit ihrer isotonischen und gleichzeitig kühlenden Wirkung weckt sie an heißen Tagen deine Lebensgeister und balanciert dein Pitta. Du kannst es einfach pur trinken, aber auch kreativ werden und sommerliche Mocktails mit frischen Fruchtsäften mixen. Solltest du gern Chiapudding essen, kannst du ihn zur Abwechslung auch mal damit anrühren.

Kokosjogurt

Milchprodukte haben zwar auch eine ausgleichende Wirkung auf Pitta, aber warum nicht auch einmal der pflanzlichen Alternative eine Chance geben? Wenn du vegan lebst oder laktoseintolerant bist, hast du Kokosjogurt vielleicht schon für dich entdeckt. Vielleicht schätzt du aber auch einfach den sommerlichen Geschmack oder die fluffige Konsistenz.

Besonders praktisch: Früchte mit Kuhmilch zu kombinieren, ist für uns nicht verträglich und kann besonders im Sommer, wo unsere Verdauung auf Sparflamme läuft, zu Beschwerden führen. Wenn du aber gerne Obst mit Jogurt kombinierst, bist du mit Kokosprodukten auf der sicheren Seite.

Kokosblütenzucker

Im Ayurveda gelten Nahrungsmittel mit der Geschmacksrichtung „süß“ als Pitta-ausgleichend. Natürlich heißt das nicht, dass du dich im Sommer mit Schokolade vollstopfen sollst. Es gibt auch gesunde Süße, wie beispielsweise Datteln.

Wenn du Getränke süßen oder vielleicht auch backen möchtest, probiere doch mal Kokosblütenzucker aus. Anders als Industriezucker lässt er den Blutzuckerspiegel nur langsam und gleichmäßig ansteigen – ein echtes Plus, auch für Diabetiker.

Ätherisches Öl

Auch mit Düften können wir auf die Doshas einwirken. Wenn du den Duft gern magst, besorge dir ein gutes ätherisches Kokosöl für deinen Diffuser. In deiner Wohnung wird Karibik-Feeling herrschen und ganz nebenbei wird es deinem Pitta sehr guttun.

Bist du bereits Kokos-Fan oder kannst du dich (noch) nicht so recht damit anfreunden? Welchen der sommerlichen Kokos-Tipps wirst du als erstes ausprobieren? Teile es mit mir in den Kommentaren!

Cool bleiben! Ayurvedische Tipps für den Sommer

Sommerzeit ist Pitta-Zeit!

Das feurige Dosha sorgt für warme Temperaturen und viel Sonne und lädt uns damit ein, Tage am Pool oder am Meer zu verbringen, luftige Kleidung zu tragen und abends lange draußen zu sitzen.

Doch Vorsicht: klettert die Anzeige auf dem Thermometer allzu hoch, kann sich das auch belastend auf uns auswirken, vor allem, wenn wir einen hohen Pitta-Anteil haben. Dieser kann durch Hitze und vermehrte Sonneneinstrahlung leicht aus dem Gleichgewicht gebracht werden.

Ganz gleich, ob du zu den Leuten gehörst, die den Sommer lieben oder ob du eher eine andere Jahreszeit bevorzugst – hier liest du, wie du auf jeden Fall einen kühlen Kopf behältst.

Was bedeutet die Pitta-Zeit für uns?

Pitta, das Dosha, welches hauptsächlich aus dem Element Feuer geformt wird, ist in dieser Jahreszeit dominant. Dass das Wetter dadurch sommerlich heiß und sonnig wird, weißt du bereits. Was aber macht das mit unserem Körper?

Da Menschen mit dominantem Pitta-Dosha die beste Verdauung haben, liegt die Vermutung nahe, dass während dieser Jahreszeit auch bei allen anderen das Agni, das Verdauungsfeuer, stärker brennt. Dem ist jedoch nicht so. Warum? Unser Körper braucht eine gleichbleibende Kerntemperatur, um gut funktionieren zu können. Wird es draußen besonders warm, versucht unser Körper, dies mit Schwitzen auszugleichen. Die Haut wird vermehrt durchblutet, dadurch werden die Verdauungsorgane weniger durchblutet. Unsere Verdauung läuft also während der heißen Zeit nicht unbedingt auf Hochtouren – vielleicht merkst du das auch daran, dass du weniger Appetit verspürst.

Ernährung

Welche Nahrungsmittel tun uns also gut, wenn unser Agni auf Sparflamme läuft?

Die schlechte Nachricht: der im Sommer so beliebte Salat ist eher ungeeignet. Rohkost, so gesund sie auch ist, ist nicht unbedingt leicht verdaulich und gibt so unserem gemächlichen Verdauungstrakt nur noch mehr Arbeit – das kostet Energie.

Die gute Nachricht: wenn du auf einen knackigen Salat einfach nicht verzichten möchtest, kannst du ein Joghurt-Dressing dazu wählen, denn Milchprodukte sind gut geeignet, die rohen Zutaten etwas besser verdaulich zu machen. Wenn du dein Agni zusätzlich etwas ankurbeln möchtest, dann trinke circa eine halbe Stunde vor dem Essen ein Glas Ingwerwasser.

Allgemein benötigst du während dieser Zeit kühlende Lebensmittel, um Pitta auszugleichen. Dazu zählen süße Obstsorten wie beispielsweise Mangos und Melonen, aber auch Reis, Ghee, Kokos und Kräuter wie Melisse, Fenchel und Minze.

Kühlend bedeutet aber nicht „gekühlt“! Mit Getränken frisch aus dem Kühlschrank, eventuell sogar noch mit Eiswürfeln versehen, dimmst du dein Verdauungsfeuer nur noch mehr und raubst dir Energie, denn der Körper arbeitet bei der Zufuhr von eisgekühlten Lebensmitteln wieder auf Hochtouren, um seine Kerntemperatur auszubalancieren. Wähle also lieber Getränke mit Zimmertemperatur, und gönne dir nur hin und wieder ein leckeres Eis – auch, wenn die Versuchung groß ist.

Tagesablauf

Dass du die Mittagshitze meiden solltest, brauche ich dir vermutlich nicht zu erzählen. Vielleicht fühlst du dich während dieser Zeit auch eher abgeschlagen und sehnst dich nach Ruhe. In dem Fall ist eine Tiefenentspannung oder eine Runde Yoga Nidra jedoch besser für deinen Körper als ein Nickerchen.

Bewegung solltest du in die kühleren Morgenstunden legen. Bist du normalerweise eine Sportskanone, so lädt die Pitta-Zeit dazu ein, etwas kürzer zu treten und vielleicht stattdessen mehr zu meditieren.

Um einen guten Schlaf zu gewährleisten, solltest du abends nicht zu üppig essen, damit dein Körper nicht zu sehr mit der Verdauung zu tun hat und sich entspannen kann. Versuche, dein Schlafzimmer gut durchzulüften, wenn die Temperaturen abends etwas sinken, und so für ein angenehmes Schlafklima zu sorgen.

Yoga

Auch deine Yogapraxis lässt sich wunderbar an die warme Jahreszeit anpassen. So wie alles in unserem Leben wirken auch die Asanas auf die Doshas und können so, gezielt praktiziert, für wohltuende Abkühlung sorgen.

So kannst du zum Beispiel anstelle von Sonnengrüßen Mondgrüße zum (sanften!) Aufwärmen praktizieren und so die kühlende, fließende Mondenergie auf die Matte bringen.

Rückbeugen wirken stark erhitzend und sollten daher nur sanft praktiziert werden. Wähle zur Herzöffnung lieber Asanas wie die Sphinx oder Kobra statt des Rades. Gleiche hinterher mit genüsslichen Vorbeugen wieder aus. Vielleicht merkst du sogar, dass sie dir leichter fallen als sonst, da du durch die Wärme besser dehnbar bist.

Neben der kühlenden Wirkung der Vorbeugen ist auch die verdauungsfördernde Wirkung von Twists im Sommer sehr willkommen. Unterstütze dein Agni durch den Drehsitz oder die Krokodilsdrehung.

Balancen gleichen alle drei Doshas aus. Somit passen Baum, Standwaage & Co. ebenfalls wunderbar in deine Sommer-Praxis.

Eine kühlende Pranayama-Übung für zwischendurch ist Sitali. Hierzu rollst du deine Zunge der Länge nach ein und streckst sie aus dem Mund. Wenn du einatmest, spürst du nun einen kühlenden Luftzug auf der Zunge. Atme entspannt durch die Nase wieder aus und wiederhole diesen Vorgang, so oft du möchtest.

Wie ist es bei dir? Bist du ein Fan des Sommers oder macht die Hitze dir eher zu schaffen? Wie sorgst du während dieser Zeit für dein Wohlbefinden? Teile es mit mir in den Kommentaren!