Wie ist deine Beziehung zu Selbstfürsorge? Findest du es einfach, nett zu dir selbst zu sein, oder fühlst du dich egoistisch, wann immer du etwas Zeit für „Me-Time“ schaffst? Momentan erlebt die Welt dunkle Zeiten: die Pandemie, der Klimawandel und – ganz aktuell – der Krieg in der Ukraine. Auch wenn du vielleicht nicht direkt betroffen bist – du hast keine geliebte Person durch Covid verloren, der Klimawandel scheint weit weg zu sein und der Krieg ist in einem anderen Land – ist es möglich, dass du gerade sehr viel fühlst. Du könntest der Pandemiebeschränkungen müde sein und unsicher darüber, wie sich die anderen Ereignisse in der Welt entwickeln, was dich mit einem Gefühl von Hilflosigkeit zurücklassen kann. Das ist natürlich! Auch unbewusst machst du dir vielleicht Sorgen oder hast Angst, im Hinblick auf die derzeitige Situation. Darum ist es so wichtig, Selbstfürsorge zu praktizieren.
Du hast es wahrscheinlich schon gehört: „You can’t pour from an empty cup“ – oder anders gesagt: Mit einer leeren Kanne kannst du keine Blumen gießen.
Fühlst du dich schuldig, dich um dich selbst zu kümmern, während andere Menschen leiden? Ich verstehe das. Ich habe dieses Gefühl auch schon öfter gehabt, glaub mir! Es fühlt sich manchmal so banal an, an meiner Morgenroutine festzuhalten, an meiner Hautpflege und all dem. Aber die Wahrheit ist: Niemand, der gerade sein Zuhause oder eine geliebte Person verloren hat, wird sich besser fühlen, nur weil du die Dinge „schwänzt“, die dir guttun. Du hilfst niemandem, indem du dich selbst vernachlässigst. Du hilfst, indem du spendest, demonstrierst, ehrenamtlich hilfst. Und weißt du was? Du wirst weder Energie noch Motivation für diese Dinge haben, wenn dein eigens Wohlbefinden zu kurz kommt. Dies ist ein Plädoyer für Selbstfürsorge und ein kleiner Wegweiser dafür.
Allgemeine Selbstfürsorge in schwierigen Zeiten
Du bist, was du konsumierst
Das gilt nicht nur für das, was du isst. Während es wichtig ist, auf eine ausgewogene Ernährung zu achten, ist es genauso wichtig, auf deinen Medienkonsum zu achten. Beschränke ihn auf festgelegte Zeitfenster und lese oder schaue nur Nachrichten von vertrauenswürdigen Quellen. Versuche, nicht so viel Zeit in den Kommentaren auf Social Media zu verbringen.
Erkenne deine Gefühle an
Ganz gleich, ob du dich ängstlich, panisch, nervös, traurig, oder durcheinander fühlst – unterdrücke es nicht. Erlaube es dir, so zu fühlen wie du fühlst und rede darüber, wenn es dir hilft.
Tu, was du kannst
Wenn du das Gefühl hast, helfen zu wolle, informiere dich darüber, was du genau jetzt tun könntest, wo du bist, mit dem, was du hast. Glaube nicht, dass du spektakuläre Dinge tun musst – jeder kleine Schritt zählt.
Finde Balance mit Yoga, Ayurveda und Journaling
Yoga
Praktiziere erdende Yogaübungen und achtsame Slow Flows, sowie Gleichgewichtsübungen. Integriere Meditation in deine Praxis und höre noch mehr auf deinen Körper als sonst. Achte darauf, wie sich die Posen körperlich und mental für dich anfühlen. Übe die Atemtechnik Nadi Shodhana, um Angstzustände zu beruhigen.
Ayurveda
Esse warmes, nährendes Comfort Food, wie Suppen und Eintöpfe. Mache einen Spaziergang in der Natur, am besten barfuß. Grün ist eine Heilfarbe. Verdampfe beruhigende ätherische Öle wie Lavendel. Der Einfluss von Düften auf unser Nervensystem sollte nicht unterschätzt werden.
Journaling
Nutze therapeutisches Schreiben, um Ordnung in deine Gedanken und Gefühle zu bringen. Hier sind einige Journal Prompts, die du dazu nutzen kannst:
Wie fühle ich mich in diesem Moment? Kann ich das Gefühl überhaupt konkret identifizieren?
Wie fühlt sich dieses Gefühl auf körperlicher Ebene an?
Was könnte mir dabei helfen, dass ich mich jetzt besser fühle?
Erlaube dir, dich wie jemanden zu behandeln, den du liebst. Selbstfürsorge zu praktizieren bedeutet nicht, zu ignorieren, was vor sich geht. Es bedeutet, sicherzustellen, dass du in der richtigen Verfassung bist, um die Krise durchstehen und helfen zu können.