Positive Energie: Wie Yoga glücklich machen kann

Wenn wir ein Hobby ausüben, das uns richtig viel Spaß macht, fühlen wir uns happy – Yoga bildet da keine Ausnahme. Doch Yoga ist so viel mehr als ein Hobby und kann so viel mehr, als uns nur temporär ein gutes Gefühl zu geben.

Inzwischen ist sogar belegt, dass das regelmäßige Üben auf der Matte einen positiven Einfluss auf unser Gemüt haben kann. Schauen wir uns also einmal an, inwiefern Yoga uns glücklich machen kann!

Was ist eigentlich Glück?

Diese sehr philosophische Frage wird wohl jeder Mensch individuell beantworten, doch aus Umfragen aus der Glücksforschung geht hervor, dass wir Glück eher als Augenblickserfahrung einstufen, während die Zufriedenheit als längerfristig gesehen wird. Dafür ist sie jedoch auch weniger ausgeprägt und wird weniger intensiv wahrgenommen.

Besonders glücklich sind wir laut Umfragen in guten Beziehungen, bei erfüllenden Tätigkeiten, beim Entspannen oder bei freudigen Ereignissen.

Hindernisse des Glücks aus yogischer Sicht

Patanjali, ein indischer Gelehrter und Verfasser der bekannten Yoga Sutras, identifizierte drei Faktoren, die uns daran hindern, Glück zu empfinden:

  1. Gene (Vasanas): Hierbei handelt es sich um Veranlagungen, die aus unserem Unterbewusstsein heraus wirken. Sie tragen dazu bei, dass wir beispielsweise mehr oder weniger stressanfällig oder misstrauisch sind als andere Menschen.
  2. Prägungen (Samskaras): Mit Prägungen bezeichnet Patanjali unterbewusste Verhaltens- und Bewertungsmuster. Diese erlangen wir durch unsere Erziehung und den Einfluss der Gesellschaft sowie unseres direkten sozialen Umfelds. Dazu zählen auch die sogenannten „Antarayas“, geistige Blockaden, die man sich laut Patanjali immer wieder bewusst machen sollte. Ist es dir beispielsweise wichtig, unbedingt immer Recht haben zu müssen? Führe dir dies vor Augen und frage dich, ob das wirklich immer nötig ist, oder ob du dich auch einmal entspannt zurücklehnen kannst, ohne anderen etwas zu beweisen.
  3. Störkräfte (Kleshas): Die Kleshas wirken am weitreichendsten und gelten als die Ursache von allen Formen von Leid. Dazu gehören: Unwissenheit (Avidya), die Fehleinschätzung der eigenen Person (Asmita),  Gier (Raga), Abneigung (Dvesha) und die Angst (Abhinivesha).

Die schlechte Nachricht: Laut Patanjali werden wir die Kleshas nie vollständig überwinden können. Gerade Abhinivesha, die ultimativ für die Angst vor dem Tod steht, ist zu tiefgreifend.

Die gute Nachricht: Durch Achtsamkeit können wir sie etwas abschwächen.

Autopilot-Modus aus

Im Alltag läuft unser Gehirn häufig im Autopilot-Modus. Es interpretiert den Alltag vor dem Hintergrund dessen, was wir bereits erlebt haben.

Das ist einerseits gut, denn so können wir Situationen schnell erfassen und effizient handeln und ersparen uns viel Grübeln und Nachdenken – beispielsweise beim Autofahren, wenn du gar nicht groß darüber nachdenkst, wie du in den nächsten Gang schaltest.

Neben diesen Vorteilen hat der Autopilot-Modus jedoch auch einen Nachteil. Er hindert uns daran, die Aufmerksamkeit im Alltag bewusst auszurichten. Dadurch werden unangenehme Faktoren als besonders intensiv und störend wahrgenommen, denn unser Gehirn ist darauf ausgerichtet, uns sicher zu halten – nicht glücklich. Schöne Dinge werden daher im Autopilot-Modus oft nicht wahrgenommen.

Schalten wir diesen Modus aus, dann können wir auch Glück erfahren. Hierzu lädt uns die Yogapraxis durch das Implementieren von Achtsamkeit ein.

Asanas für mehr Glück

Zusätzlich zu der in Yogakursen sehr verbreiteten Achtsamkeit werden beim Üben auch physiologische Prozesse in Gang gesetzt, die uns dabei helfen, Stress zu reduzieren und langfristig abzubauen.

Unser Sauerstoffumsatz verbessert sich, die Konzentration des Stresshormons Kortisol reduziert sich, der Cholesterinspiegel und der Blutdruck sinken. Dadurch wird auch unser Immunsystem gestärkt.

Praktizieren wir Asanas, sprechen wir – je nach Auswahl der geübten Positionen – entweder den beruhigenden oder aktivierenden Teil des vegetativen Nervensystems an. So ist es uns sogar möglich, unsere Stimmung ganz sanft zu regulieren. Natürlich wirst du aus einem intensiven Stimmungstief oder gar einer Depression nicht herauskommen, nur weil du eine Yogasession mit vielen Rückbeugen einlegst. Generell wirkt diese Asana-Gruppe jedoch aktivierend und kann dir helfen, wenn du dich träge, lustlos oder müde fühlst.

Allgemein ist Bewegung gut fürs Glücksempfinden. Forschungen belegen, dass sich Bewegung positiv auf unsere geistige Leistungsfähigkeit und auch auf unseren Körper auswirkt; ganz gleich, welche Form der Bewegung du wählst.

Im Yoga bewegen wir uns im Einklang mit dem Atem. Oft fließen wir einatmend in die eine, und ausatmend in eine andere Position. Diese rhythmische Bewegung trägt dazu bei, das Gehirn zu entspannen und aktiviert körpereigene Belohnungssysteme.

Meditation für mehr Glück

Meditation ist untrennbar mit Yoga verbunden und wirkt sich auch ohne Asana-Praxis positiv auf unser Glücksempfinden aus. Wenn wir meditieren, wird vom Hypothalamus Oxytocin und Dopamin ausgeschüttet – das wiederum führt zu positiven emotionalen Zuständen.

Bleibst du über einen längeren Zeitraum dran und meditierst regelmäßig, kann sich deine Serotonin-Konzentration im Blut erhöhen. Serotonin ist ein Neurotransmitter, der für gute Laune sorgt. Außerdem kann er unseren Schlaf und unsere Verdauung verbessern.

Auf lange Sicht können sich dauerhafte Veränderungen im Nervenzellnetzwerk des Gehirns einstellen, besonders die Aktivität des vorderen linken Bereichs der Großhirnrinde wird erhöht. Meditation stellt eine Stimulation dieses Hirnareals dar, wodurch das dortige Nervenzellnetzwerk dichter und stärker wird. Ist dieses Hirnareal aktiv, werden Ausgeglichenheit und Gemütsruhe stabilisiert – somit führt es auch zu mehr Glücksempfinden.

Übungsrichtlinien für mehr Glück

Einfach auf die Matte und loslegen? Klar, auch dann wirst du bestimmt schon positive Effekte spüren können. Mit diesen drei Tipps wird es aber noch besser:

  1. Innere Ausrichtung: Es ist wichtig, mit welcher inneren Einstellung du auf die Matte gehst. Das heißt nicht, dass du nur gut gelaunt praktizieren kannst. Ich selbst habe schon mehrfach meine Matte ausgerollt, weil es mir nicht gut ging und ich dem entgegenwirken wollte. Du solltest der Praxis selbst allerdings nicht mit Widerwillen begegnen und nur üben, weil du gelesen hast, dass es helfen kann. Zwingst du dich selbst dazu, zu praktizieren, wird die Wirkung eher kontraproduktiv sein.
  2. Fokus: Richte deine Praxis auf einen bestimmten Fokus aus, der zum Glücksempfinden beiträgt. Wie wäre es zum Beispiel mit Dankbarkeit? Dieser Aspekt wird dann auch in deiner Erfahrung gestärkt und unterstützt Glücksgefühle.
  3. Form: Lasse dich ganz auf die äußere Form der jeweiligen Asanas ein. Das mag vielleicht erst einmal abstrakt klingen, kann aber sehr wirkungsvoll sein. Die Kriegerpositionen beispielsweise sind sehr stolz und strahlen Zuversicht aus. Verbinde dich mit diesen Eigenschaften und lasse sie auf dich überschwappen. Genauso klappt es auch bei der Geborgenheit, die mit der Stellung des Kindes assoziiert wird oder mit der Geduld, die in Verbindung mit Vorwärtsbeugen steht.

Wer noch kein Yogafan ist und nach dem ersten Punkt der Übungsrichtlinien denkt „dann ist ja Yoga nichts für mich, um mein Glücksempfinden zu steigern“, irrt sich. Du musst noch nicht restlos begeistert von Yoga sein, um davon zu profitieren. Wichtig ist nur, dass du aufgeschlossen und ohne Zwang auf die Matte gehst. Für viele ist es Liebe auf den ersten Blick – vielleicht ja auch bei dir? Ich wünsche dir viel GLÜCK 😊

Veröffentlicht in: Yoga

3 Gedanken zu „Positive Energie: Wie Yoga glücklich machen kann

  1. Wolfgang Berg sagt:

    Ich entschuldige mich aufrichtig für diesen Kommentar! Aber ich teste einige Software zum Ruhm unseres Landes und ihr positives Ergebnis wird dazu beitragen, die Beziehungen Deutschlands im globalen Internet zu stärken. Ich möchte mich noch einmal aufrichtig entschuldigen und liebe Grüße 🙂

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