Bei meinen Recherchen über Wasser-Yoga bin ich auf Christas Instagram-Profil gestoßen. Sie unterrichtet schon seit einiger Zeit Wasseryoga für Schüler und Yogalehrer und hat sogar ein Buch darüber geschrieben.
Ich fühle mich geehrt, sie heute hier auf dem Blog zu haben! Im Interview haben wir über ihren Weg zum Wasser-Yoga gesprochen, darüber, wie es sich vom Yoga an Land unterscheidet und wie ihre Lehrerausbildung aussah. Lasst uns eintauchen!
Liebe Christa, Yoga ist heutzutage sehr beliebt. Yoga im Wasser ist jedoch für viele neu. Wie bist du zu dieser speziellen Art von Yoga gekommen?
Ich wurde durch eine andere Yogalehrerin aus Florida darauf aufmerksam gemacht. Sie hatte eine Kundin mit einem Pool, die anfing, sie freitags zu Ladies’ Nights mit Wein und Yoga im Pool einzuladen. Als sie mir das erzählte, hat es mich umgehauen. Ich dachte: “Oh, man kann Yoga im Pool machen? Warum hat mir das noch nie jemand gesagt?”
Ich lernte sie bei einer Yogalehrerausbildung für Arthritis kennen. Gleich danach habe ich es gegoogelt und bin im nächsten Monat zu einer Schulung gegangen, weil es sich nach dem Besten überhaupt anhörte. Die Ausbildung war ein guter Einstieg und Yoga im Schwimmbad wurde schnell zu meiner Leidenschaft.
Vorher habe ich auch Stuhl-Yoga und Yoga für Kinder unterrichtet. Super-sportliche Flows waren nie mein Ding, daher passte dieser neue Weg ganz gut.
Konntest du die Erkenntnisse aus dem Yoga, das du vorher unterrichtet hast, in den Aqua-Yoga-Unterricht übernehmen?
Gute Frage! Beim Kinder- und Stuhl-Yoga gibt es einen Gemeinschaftsaspekt, der sich auch beim Aqua-Yoga wiederfindet. Ein Schwimmbad ist nicht das typische ruhige, zenartige Yogastudio, in dem sich alle mit leiser Stimme unterhalten. Im Schwimmbad geht es viel geselliger zu und es ist eine dynamische Umgebung. Obwohl ich auch die nach innen gerichtete Energie eines Studios genieße, ist der soziale Aspekt das, was ich beim Unterrichten von Aqua-Yoga am meisten schätze.
Inwiefern fühlt sich die Praxis im Wasser anders an als auf einer Matte?
Das Element der Ruhe ist anders. Manche Leute finden es schwieriger, sich in einer Umgebung wie dem Schwimmbad zu konzentrieren, wo mehr los ist als in einem Yogastudio. Aber das ist nun mal so im Leben. Wenn man in einer belebten Umgebung wie dieser übt, fällt es einem vielleicht leichter, sich wieder zu sammeln, wenn der Alltag hektisch wird. Genau darum geht es beim Yoga!
Und dann ist da noch der physische Aspekt. Wasser ist dichter als Luft, wir können es auf unterschiedliche Weise nutzen. So ist es zum Beispiel sinnvoller, die Hände durch das Wasser zu bewegen, um mit dem Widerstand zu arbeiten, auch wenn das nicht die Art ist, wie man normalerweise eine Haltung einnimmt. Außerdem muss man den Rumpf und die Beine stärker stabilisieren. Dadurch ergeben sich andere Bewegungsebenen und ein deutlich anderer Muskeleinsatz.
Ein weiterer Punkt ist die Sicherheit: In den Studios haben wir nicht wirklich viele Senioren. Im Wasser fühlen sie sich normalerweise wohler. Hier haben sie keine Sturzgefahr und ein geringeres Verletzungsrisiko.
Apropos Senioren: Gibt es bestimmte Zielgruppen, denen du Aqua-Yoga empfehlen würdest?
Ich arbeite am liebsten mit Menschen mit Arthritis und Gelenkbeschwerden. Aber vom sportlichen Standpunkt aus gesehen ist es immer noch eine sehr gute Art zu üben. Die Muskeln werden stärker beansprucht, weil man die Oberflächenspannung des Wassers überwinden muss. Andere Sportarten machen sich die Vorteile des Wassers bereits zunutze. Wer also Sportler:in auf der Suche nach einer neuen Herausforderung ist,kann mit Aqua-Yoga immer noch eine Menge erreichen.
Yoga ist sehr förderlich für unsere Gesundheit. Kann das Üben im Wasser diese Vorteile unterstützen oder sogar verstärken?
Es gibt zwar Forschungsergebnisse zu Yoga und Wassersport, aber leider keine zu Aqua-Yoga. Wir können hier also nur von potenziellen Vorteilen sprechen – Yoga sagt uns eine Sache, und Wassergymnastik sagt uns eine Sache, was bedeutet das also in Kombination für Aqua-Yoga? Können wir die kombinierten Vorteile erwarten? Wir wissen es nicht.
Was könnten wir erwarten? Jeder weiß zum Beispiel, dass Yoga die Flexibilität erhöht. Im Schwimmbad ist man durch den Auftrieb des Wassers noch flexibler. Die Gelenke werden dadurch nicht größer, sondern erhalten ihr maximales Potenzial zurück, weil die Schwerkraft sie zusammenpresst. Man vergrößert also seinen Bewegungsspielraum und wird flexibler.
Heute praktizierst du nicht nur Wasseryoga, sondern unterrichtest es auch. Erzähl uns mehr über deinen Weg vom Wasseryoga-Fan zur Wasseryoga-Lehrerin.
Ich hatte noch nicht viel Unterrichtserfahrung, als ich die Ausbildung zur Wasseryogalehrerin besuchte. Ich lebe in Florida, wo fast jeder einen Pool hat, also schien es für mich ganz natürlich. Ich habe im örtlichen YMCA angefangen, das war ein großartiger Ort für den Anfang. Man weiß nie, wer zum Unterricht kommt, also unterrichtet man viele verschiedene Leute und wird sehr schnell eine gute Lehrkraft.
Wie kam es dazu, dass du angefangen hast, andere Lehrer auszubilden?
Die Leute haben mich buchstäblich gefragt! Sie sahen meine Bilder, hörten, wie ich darüber sprach, und kamen auf mich zu, um zu fragen, wie sie mit mir arbeiten könnten.
Ich habe einige Zeit gebraucht, um alle Inhalte zu entwickeln. Vor Covid habe ich einen Kurs entwickelt und ihn zuerst persönlich gehalten, und im nächsten Jahr habe ich dann die Online-Komponente entwickelt. Als dann Covid aufkam, hatte ich das schon im Griff, also war das ein wirklich gutes Timing.
Wenn man in Florida lebt, hat man das Meer gleich um die Ecke. Könnte man auch dort üben, anstatt in einem Pool?
Solange es sicher ist, ja. Mit kleinen Wellen und sanften Hängen ist das kein Problem. Ich habe Lehrer auf Mauritius ausgebildet, die keine Pools zur Verfügung haben und deshalb im Meer unterrichten. Sie haben tolles Wetter und kaum Wellen.
Das Gleiche gilt für Seen. Der Grund ist oft ein Problem, weil er schlammig und nicht fest genug sein kann.
Prinzipiell würde also jedes Gewässer funktionieren, solange die Bedingungen stimmen.
Du hast auch ein Buch über Wasser-Yoga geschrieben. Was kam zuerst – das Buch oder die Ausbildung anderer Lehrer:innen?
Die Ausbildung. Ich bildete Leute aus, ich hatte ein Handbuch dafür, und wieder kamen Leute auf mich zu und sagten: “Christa, du musst ein Buch schreiben!”. Das war mein Corona-Projekt. Seit ich das Buch veröffentlicht habe, habe ich noch viel mehr geschrieben, zum Beispiel Gedichte. Bevor ich mit der Ausbildung begann, habe ich auch ein Buch über Yogaphilosophie für das Schwimmbad im Selbstverlag veröffentlicht. Das war sozusagen mein erster Schritt und hat mir den Einstieg erleichtert.
Ich nehme an, die Yogaphilosophie ist auch ein großer Teil deiner Ausbildung?
Das ist schon ein bedeutsamer Teil. In den Zertifizierungen verbringen wir mehr Zeit mit der Bewegung, aber ich beziehe alle acht Glieder des Yoga mit ein. Ich versuche, den philosophischen Teil so zugänglich wie möglich zu machen, denn viele kommen nur wegen der Bewegung und denken vielleicht, dass der philosophische Teil ein bisschen “woo woo” ist. Ich versuche, die Menschen dort abzuholen, wo sie stehen.
Was ist sonst noch Teil der Ausbildung?
Es ist ein gemischtes Programm, denn ich bilde nicht nur Yogalehrer:innen aus, die ihren Unterricht von der Matte ins Wasser verlegen wollen. Ich unterrichte auch Wassersportler:innen, die ins Yoga einsteigen wollen.
Wasserkunde ist eine Selbstverständlichkeit. Wir sprechen viel darüber. Die Wassersportler:innen wissen vielleicht schon eine Menge darüber, aber die Yogalehrer nicht. Und die Wassersportler:innen wissen weniger über die yogischen Aspekte.
Als Yogalehrer:in denkt man vielleicht: “Ich habe jahrelang Yoga gemacht, ich kann das”, aber dann geht man in den Pool, und die Plank-Pose ist eine Katastrophe (lacht).
Wir behandeln auch das Thema Requisiten. Wir haben Kickboards, Poolnudeln und Wasserhanteln. Sie in die Yogastunden einzubauen, ist also ein wichtiger Teil der Ausbildung.
Die nächste Frage kannst du dir wahrscheinlich denken: Wie mache ich eigentlich die Plank-Pose in einem Schwimmbecken?
Offensichtlich kann man sich nicht einfach bücken und den Boden des Beckens benutzen. Wir brauchen also eine Art von Unterstützung.
Die erste Möglichkeit ist die Beckenwand, die sehr stabil ist. Das ist ähnlich wie bei einer Wand oder einem Stuhl im Yogastudio.
Schwieriger wird es, wenn wir eine Planke in der Mitte des Pools machen. In diesem Fall brauchen wir eine oder zwei Poolnudeln, zum Unterstützen. Die Prinzipien sind dieselben: Die Arme sind gestreckt, der Körper befindet sich in einem Winkel von etwa 45 Grad, und die Zehen sind auf dem Boden des Schwimmbeckens. Das Problem: Die Stütze ist nirgends befestigt, und der Körper neigt dazu, im Wasser zu rollen. Um diese Haltung zu halten, ist es wichtig, die Ellbogen nicht zu beugen, die Arme gerade zu halten und die Gesäßmuskeln anzuspannen.
Was würdest du jemandem empfehlen, der ein absoluter Neuling ist und mit Wasser-Yoga beginnen möchte?
Wenn man ein blutiger Anfänger ist, ist es wahrscheinlich besser, einen Kurs auszuprobieren. Wenn es keinen Wasseryoga-Kurs gibt, probiere einen im Studio aus. Versuche, dir etwa 3 Bewegungen einzuprägen, und probiere sie dann im Schwimmbecken selbst aus.
Entspanne dich bei Gedanken wie “Mache ich das falsch?”. Wenn deine Stuhlhaltung im Schwimmbad nicht so aussieht wie an Land, ist das kein Problem! Arbeite mit deinem Atem und deiner Achtsamkeit, während du übst.
Du brauchst nicht einmal schwimmen zu können! Achte nur darauf, dass du dicht an der Beckenwand bleibst und dass in deinem Schwimmbad ein Rettungsschwimmer Dienst hat. Ideal ist es, wenn das Wasser bis zur mittleren Brusthöhe reicht. Die Höhe des Bauchnabels ist auch in Ordnung – weniger Auftrieb, aber immer noch weniger Schwerkraft als an Land.
Was steht bei dir als Nächstes an? Irgendwelche Pläne für 2024?
Ich habe immer etwas in Arbeit. Ich bringe ein neues Buch heraus, das hoffentlich im April erscheinen wird. Außerdem stelle ich zwei Kurse für Leute zusammen, die bereits Aqua-Yoga unterrichten, da Weiterbildungen in diesem Bereich sehr rar sind.
Ist das auch das Thema des Buches?
Nein, in dem neuen Buch geht es mehr um die Yoga-Philosophie: die Yamas und Niyamas, die Sutras… es richtet sich an Anfänger. Es konzentriert sich auf die wichtigsten Aspekte, so dass man sie leicht in den Alltag integrieren kann.
Klingt sehr spannend. Danke für das Interview und die Fotos und viel Glück bei all deinen Projekten!
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