Es ist schon paradox: Im Gegensatz zum Leben unserer Großeltern ist unser Alltag um einiges leichter geworden, unterstützt von moderner Technik, die viele Prozesse vereinfacht und beschleunigt. Allerdings hat sich diese Beschleunigung aber auch irgendwie verselbstständigt – so fühlt es sich für viele von uns zumindest an. Während es früher völlig normal war, auf eine Anfrage nicht sofort eine Antwort zu bekommen, so haben wir heute den Druck, auf E-Mails schnellstmöglich zu reagieren. Auch im privaten Umfeld bekommen wir häufig ein halb besorgtes, halb genervtes „alles okay bei dir?“, wenn man WhatsApp-Nachrichten nicht innerhalb eines bestimmten Zeitraums beantwortet.
Es ist nicht zuletzt diese ständige Erreichbarkeit, diese Erwartungshaltung, dass alles ganz schnell zu gehen hat, dass Krankheitsbilder wie Burnout um sich greifen. Stress scheint zur Volkskrankheit geworden zu sein, stressbedingte Symptome wie Verspannungen fast schon normal.
Doch auch, wenn manche Leute ihren Stress stolz vor sich hertragen, um besonders produktiv und wichtig zu erscheinen: Stress ist nicht glamourös. Auf lange Sicht kann er sogar krank machen.
Yoga ist ein wunderbares Mittel, um Stress abzubauen. Nach einem hektischen Tag kann man so sehr schön „runterkommen“ und wieder etwas mehr zu sich finden.
Hier sind meine drei liebsten yogischen Methoden gegen Stress.
Atmung
Kennst du das auch: ein wichtiges Meeting oder eine wichtige Präsentation steht an, du bist unter Zeit- und Leistungsdruck, du fühlst dich nervös – und merkst auf einmal, wie flach deine Atmung geworden ist? Dass unsere Atmung sich in Stresssituationen beschleunigt, ist ganz normal, aber keine Einbahnstraße. Genau wie unser Empfinden den Atem beeinflussen kann, so kann auch der Atem unser Empfinden beeinflussen. Atmen wir in einer hektischen Lage ganz bewusst langsam und tief, signalisieren wir unserem Gehirn: Alles unter Kontrolle. Kein Grund zur Sorge. Du bist sicher.
Sich einige Momente zu nehmen, um tief ein- und auszuatmen und dabei auf die Bewegungen der Bauchdecke und des Brustkorbs zu achten, kann schon gut helfen. Wer etwas weiter gehen möchte, kann die yogische Wechselatmung praktizieren.
So geht’s:
- Finde einen entspannten, aber aufrechten Sitz
- Lasse deine linke Hand auf deinem linken Oberschenkel ruhen. Bringe die Spitzen von Zeige- und Ringfinger der rechten Hand auf die rechte Daumenwurzel.
- Verschließe mit dem Daumen der rechten Hand das rechte Nasenloch. Atme links für vier Sekunden ein.
- Verschließe dann mit dem Ringfinger auch noch das linke Nasenloch. Halte die Luft für sechzehn Sekunden an.
- Öffne das rechte Nasenloch, halte das linke verschlossen. Atme durch das rechte Nasenloch acht Sekunden aus.
- Atme dann rechts wieder vier Sekunden ein.
- Verschließe das rechte Nasenloch, sodass beide Nasenlöcher wieder verschlossen sind, und halte die Luft für sechzehn Sekunden an.
- Öffne das linke Nasenloch, halte das rechte verschlossen. Atme durch das linke Nasenloch acht Sekunden lang aus.
- Eine Runde ist hiermit abgeschlossen. Beginne mit dem Einatem durch das linke Nasenloch einen neuen Zyklus. Wiederhole diesen, so oft du magst und beende die Übung mit der Ausatmung durch das linke Nasenloch. Spüre anschließend einen Moment nach.
Meditation
Unser Gehirn meint es gut mit uns. Es warnt uns, wenn wir uns potentiell in Gefahr befinden, um uns sicher zu halten. Früher war das überlebensnotwendig, um Säbelzahntigern zu entkommen. Heutzutage treten die „Bedrohungen“ eher in Form von anspruchsvollen Chefs, zwischenmenschlichen Konflikten oder schwierigen Situationen auf. Manchmal können wir gar nicht mehr richtig unterscheiden, ob unsere Lage gerade wirklich so misslich ist.
Mittels Meditation „trainierst“ du dein Gehirn. Regelmäßig praktiziert, gibt sie uns die Fähigkeit, zu erkennen, wenn unser Gedankenkarussell mal wieder außer Kontrolle gerät und auch die Fähigkeit, sich in so einer Lage besser zu sammeln.
Bist du besonders gestresst, wird es dir vermutlich eher schwerfallen, dich mehrere Minuten lang ruhig hinzusetzen und zu meditieren. Mach daher die Meditation zu einer Gewohnheit, wenn es dir gut geht, sodass du für den Ernstfall gerüstet bist.
Entspannende Yogaübungen
Ganz gleich, ob sich der Stress bei dir in Abgeschlagenheit oder Ruhelosigkeit manifestiert – es gibt Yoga-Asanas, die in jedem Fall helfen!
Vorbeugen: Insbesondere die sitzende Vorbeuge wirkt beruhigend auf unser vegetatives Nervensystem. Wenn deine Oberschenkelrückseiten so verkürzt sind, dass du die Vorbeuge nicht bequem halten kannst, mach eine Yin-Haltung daraus, indem du aus Kissen oder einem Bolster einen kleinen Turm vor dir aufbaust, auf dem du deinen Kopf oder Oberkörper ablegen kannst. Es spielt keine Rolle, wie tief du in die Asana hineinsinken kannst.
Sonnengrüße: Eigentlich sind Sonnengrüße eher dazu gedacht, uns auf Trab zu bringen, statt uns bei Stress runterzuholen. Fühlt man eine starke innere Unruhe, kann es aber sehr hilfreich sein, sich im Einklang mit dem Atem zu bewegen, insbesondere, wenn man dies bewusst und langsam tut. Verbinde die Posen des Sonnengrußes also mit deinem Atem. Achte darauf, dass dein Atem ganz tief geht und nimm dir vor, nicht aus der Puste zu geraten. Lege gerne auch einmal eine Zwischenatmung ein, beispielsweise im herabschauenden Hund.
Stellung des Kindes: Nimm diese Yoga-Position ein, wenn du das Gefühl hast, dass dir alles zu viel wird und über den Kopf wächst. Wenn es sich für dich nicht gut anfühlt, deinen Kopf auf der Matte abzulegen, lass deinen Oberkörper und eine Schläfe auf einem Bolster oder einem großen Kissen ruhen.
Vorbeugen und die Stellung des Kindes sind auch gute Posen, um anschließend ruhig zu schlafen – ein wichtiger Faktor bei der Vorbeugung und Reduktion von Stress. Kombiniere gerne alle Methoden so, wie es sich für dich am besten anfühlt.
Very interesting points you have remarked, thank you for putting up.Raise your business
Can you be more specific about the content of your article? After reading it, I still have some doubts. Hope you can help me.