Welche Kriterien beachtest du, wenn du auf Jobsuche bist? Natürlich spielen Dinge wie Bezahlung, Arbeitszeiten und Einsatzort eine Rolle, aber am wichtigsten ist vermutlich die Aufgabe selbst: Entsprechen die beschriebenen Tätigkeiten deinen Qualifikationen und Kompetenzen und – ganz essenziell! – hättest du an der Aufgabe Spaß? Nicht immer ist das, was uns leichtfällt, auch das, was uns Freude bereitet. Mit was für Aufgaben wir uns wohlfühlen, hängt stark von unserer Persönlichkeit ab.
Hier kommt deine ayurvedische Konstitution ins Spiel!
Unsere Konstitution, also unser ganz eigenes Mischverhältnis der drei Doshas, bestimmt nicht nur unsere körperlichen Merkmale, sondern auch unsere Charaktereigenschaften. Vereinfacht gesagt, sind Vata-Typen die kreativen Künstler, Pitta-Menschen die ehrgeizigen Organisationstalente und Kapha-Typen die einfühlsamen Sozialen. Dass es nicht ganz so schwarz-weiß ist, ist aber sicher klar – nur wenige von uns haben nur ein dominantes Dosha und entsprechen dessen Merkmalen voll und ganz. Wenn du mehr über die Doshas und das Konzept der Konstitution erfahren möchtest, dann schau doch mal hier.
Was hat jetzt also die Konstitution mit meinem Berufsleben zu tun?
Die Persönlichkeitsmerkmale, die durch deine Konstitution festgelegt sind, bestimmen auch, was dir wichtig ist und was dir Freude bereitet. So kristallisiert sich mit der Zeit heraus, ob du eher Gefallen an kreativen oder an wissenschaftlichen Tätigkeiten findest; ob du lieber mit Menschen oder für dich allein arbeitest, welche Themengebiete dich interessieren, etc. Außerdem ist auch mit deiner Konstitution verknüpft, welche Arbeitsbedingungen dir guttun: Hektische, heiße Großküche oder ruhiges, wohltemperiertes Büro beispielsweise. Auch deine Arbeitsweise wird von deiner Konstitution bestimmt, also ob du eher strukturiert arbeitest oder ob bei dir vielmehr kreatives Chaos herrscht. Abhängig von diesen Faktoren wirst du beim Lesen einer Stellenanzeige entweder Begeisterung verspüren oder „bloß nicht“ denken.
Welche Tätigkeiten passen zu den einzelnen Doshas?
Kapha
Das Kapha-Dosha steht für Verlässlichkeit, Loyalität und Fürsorglichkeit. Kapha-Mitarbeiter bleiben einem Betrieb häufig sehr lange treu und schätzen eine vorhersehbare Routine. Sie sind gut als Manager und allgemein als Führungspersönlichkeiten geeignet, da sie sehr stressresistent sind und schwer aus der Ruhe zu bringen sind. Auch in schwierigen Situationen behalten sie oft einen kühlen Kopf. Aufgrund ihrer Empathie und ihrer Fürsorglichkeit sind sie gut in Berufen in der Pflege und Therapie sowie als Sozialarbeiter aufgehoben. Hier können sie sich kümmern und liebevoll sein, was ihrer Persönlichkeit entspricht. Auch im Coaching und in Lehrberufen können sich Kapha-Menschen wohlfühlen, weil sie auch hier anderen helfen und ihnen etwas beibringen können. Die Kapha-typische Geduld kommt ihnen hierbei zugute.
Pitta
Typische Pitta-Menschen zeichnen sich durch Leidenschaft, Antrieb und Zielstrebigkeit aus. Sie arbeiten sehr präzise und aufmerksam und haben ein gutes Auge für Details. Daher sind Berufe im Ingenieurswesen, als Programmierer oder auch als Korrekturleser für sie gut geeignet – hier ist Genauigkeit gefragt. Auch Profisportler sind häufig Pitta-Menschen. In diesem Feld vereinigen sich Aktivität und Wettbewerbsorientierung – beides typische Pitta-Attribute. Kapha-Menschen mögen aufgrund ihrer eher ruhigen und besonnenen Natur besonders gut als Führungskräfte geeignet sein, doch häufig findet man Pitta-Personen auf diesen Posten, da diese mit ihrem Ehrgeiz und Fleiß schneller die Karriereleiter emporklettern. Ganz ohne Pitta-Eigenschaften würden Kapha-Führungskräfte sich auch nicht lange in einer solchen Position halten.
Vata
Menschen mit viel Vata-Anteil sind kreativ, kommunikativ und begeisterungsfähig. Sie blühen auf in Berufen, in denen sie ihre künstlerische Ader ausleben können. Verkauf und Marketing sind gut geeignet, da hier auch häufig verschiedene Projekte zeitgleich jongliert werden müssen – so wird es den häufig sprunghaften Vatas nicht langweilig. Doch auch Lehrberufe passen zu ihnen. Vata-Menschen können gut mit Wörtern und Sprache umgehen und ihre Begeisterung für ein Thema dadurch gut auf andere übertragen. Typische Künstlerberufe wie Maler oder Schriftsteller sind klassische Vata-Tätigkeiten, denn hier kann die Kreativität, die für dieses Dosha charakteristisch ist, voll ausgelebt werden, doch gleichzeitig kommt man durch solche Tätigkeiten oft in einen meditativen Flow, was der Vata-Rastlosigkeit guttut.
Berufsleben-Tipps für die Doshas
Kapha
Kapha-Menschen schätzen Gewohntes und Routinen. Sie laufen im Berufsleben Gefahr, dass ihre Beständigkeit in Stagnation umschlägt. Lustlosigkeit und ein Gefühl des „Steckenbleibens“ können die Folge sein. Für sie ist es wichtig, öfter mal etwas Neues auszuprobieren – das muss nicht gleich ein neuer Job sein, sondern kann auch etwas Kleineres wie eine neue Arbeitsmethode sein – und sich aus der Komfortzone zu wagen. Da Personen mit hohem Kapha-Anteil sehr gutmütig sind und sich gern um andere kümmern, könnten sie ausgenutzt werden, wenn sie nicht lernen, klare Grenzen zu setzen und auch mal Nein zu sagen. Der ideale Kapha-Arbeitsplatz bietet Sicherheit und klare Aufgaben bzw. Zuständigkeiten, jedoch auch immer mal wieder eine Unterbrechung der Routine.
Pitta
Pitta-Menschen würden am liebsten den ganzen Tag durchpowern – sie sollten aber unbedingt darauf achten, mit ihrer Energie und Kraft zu haushalten und regelmäßige Pausen einzulegen, damit sie nicht ausbrennen. Sie sind sehr wettbewerbsorientiert, weswegen es ihnen guttut, sich nicht immer und überall mit anderen zu vergleichen. Auch Geduld und Offenheit gegenüber anderen Arbeitsweisen ist etwas, was es sich für Pitta-Typen lohnt zu lernen, denn mit der Pitta-typischen Pingeligkeit fällt es ihnen häufig schwer, Fehler und andere Methoden zu akzeptieren. Geduld hilft auch, wenn man als Pitta-Kollege mal wieder schnell gereizt ist. Arbeitsplätze, an denen Hitze herrscht, sollten von Pittas lieber gemieden werden – als Köche oder Bauarbeiter in der Sommersonne geraten sie schnell aus dem Gleichgewicht.
Vata
Flexibilität können Vata-Menschen aus dem Effeff – Beständigkeit und Struktur müssen sie aber lernen und bewusst in ihren Alltag integrieren. Hier helfen To-Do-Listen und Kalender. Benachrichtigungen von E-Mails sollten für konzentriertes Arbeiten eher ausgeschaltet werden, da sich Vatas sehr leicht ablenken lassen. Sie laufen Gefahr, durch zu wenig Routine und Pausen in Hektik zu verfallen. Gut ist es, sich das Mittagessen als festen Termin einzuplanen und immer genug Wasser parat zu haben. Sie sollten außerdem darauf achten, Aufgaben nicht allzu knapp vor eventuellen Deadlines zu erledigen, um die bereits genannte Hektik zu vermeiden. Häufig leiden Vatas unter instabilen Abwehrkräften. Ein Arbeitsumfeld, bei dem man bei Wind und Wetter draußen zum Einsatz kommt, ist daher eher nicht für sie geeignet.
Wenn du dich momentan nicht wohl fühlst in deinem Job, dann könntest du dich fragen, ob du wirklich in einem Umfeld bist, welches dir guttut. Vielleicht bist du in einem lauten Großraumbüro, obwohl viele Menschen und erhöhte Lautstärke dich nervös machen? Oder du musst regelmäßig Verkaufsgespräche führen, obwohl du eher introvertiert bist? Hinterfrage ganz ehrlich, ob dein Tätigkeitsfeld auch wirklich deinen Vorlieben und Talenten entspricht und ob die Arbeitsbedingungen deine Bedürfnisse erfüllen. Hierbei kann es helfen, deine ayurvedische Konstitution zu kennen. Ich wünsche dir viel Spaß und Erfolg!